Europa steht vor einem schwierigen Winter. Zwar bereitet nun auch Deutschland umfassende Entlastungen für Wirtschaft und Bürger vor, aber es ist ungewiss, ob das ausreicht. Finanzinstitute sehen sich zudem hoher Unsicherheit gegenüber, was die Kreditqualität betrifft. Die Commerzbank hat noch eine andere Baustelle und die ist unkalkulierbar.
Lange Zeit war die polnische mBank ein Musterbeispiel an Effizienz und Profitabilität. Die Commerzbank, die die Mehrheit an dem Konzern hält, wollte die Beteiligung ursprünglich vor Jahren verkaufen, um den Umbau zu finanzieren. Am Ende entschied man sich dagegen, was viele Experten für richtig hielten.
Harter Markt für Banken
Doch seit geraumer Zeit machen allen polnischen Banken Hypothekenkredite, die in Schweizer Franken vergeben wurden, Probleme. Denn aufgrund von Wechselkursänderungen kamen viele Darlehensnehmer in Schwierigkeiten. Mehr dazu hier. Zudem belasten spezielle Steuern für Geldhäuser und eine allgemein straffe Regulierung. Die mBank könnte sich somit zum Problemfall für die Commerzbank entwickeln.
Nun auch noch das
Erst vor Kurzem wurden weitere 490 Millionen Euro an zusätzlichen Rückstellungen für die Franken-Hypotheken gebildet. Zwar ist die Coverage-Ratio mit 50 Prozent höher als die der Peers. Die Bank selbst warnte aber kürzlich, dass man 2022 einen Verlust schreiben könnte.
Ziele wackeln
Für die Commerzbank wäre das auch deshalb schwer zu verkraften, da die Tochter natürlich kräftig zum laufenden Umbau beitragen sollte. Die Erträge wollte man alleine dort um 600 Millionen Euro steigern. Nun steht dieses Ziel in Frage.
Nach der starken Erholung am Dienstag ging es gestern mit der Aktie wieder bergab. Störfeuer kommt von der Unsicherheit rund um die Credit Suisse in der Schweiz und der Konjunktur. Investierte bleiben dabei und setzen auf die Zinswende der EZB.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG