Gut zwei Monate ist der Einstieg der UniCredit bei der Commerzbank mittlerweile her. Zuletzt ist war es deutlich ruhiger um die Übernahmepläne der Italiener geworden. Nun soll sich Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp aber zum zweiten Mal mit dem Management der Italiener ausgetauscht haben.
Seit dem 11. September hält UniCredit neun Prozent der Commerzbank-Anteile. Über Finanzinstrumente hat sich die italienische Großbank Zugriff auf etwa 21 Prozent gesichert. CEO Andrea Orcel betont immer wieder sein Interesse an einer vollständigen Übernahme.
Gespräche mit der Commerzbank-Spitze dazu hat es jedoch bislang offiziell nicht gegeben. Beide Banken lehnten eine Stellungnahme zu den Gesprächen ab. Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp hat sich nun aber zum zweiten Mal mit dem Management der UniCredit ausgetauscht.
Dabei handelte es sich um ein klassisches Investorengespräch, bei dem vor allem die Zahlen der Commerzbank für das dritte Quartal im Fokus standen. Über eine mögliche Übernahme der Commerzbank durch Unicredit sei nicht gesprochen worden – wie schon beim ersten ausführlichen Austausch im September.
UniCredit-CEO Andrea Orcel hat entgegen ersten Meldungen nicht an der längeren Videokonferenz teilgenommen. Die Zeitung hat ihre Meldung diesbezüglich nachträglich korrigiert.
Die Commerzbank wehrt sich nach außen weiter gegen eine Übernahme durch die UniCredit. In dieser Woche kamen Gerüchte auf, dass die Frankfurter Bank einen neuen Trumpf aus dem Ärmel ziehen könnte. Demnach prüfe die Commerzbank, selbst eine mittelgroße deutsche Bank zu übernehmen. Mögliche Ziele seien die Hamburg Commercial Bank (HCOB) oder die Oldenburgische Landesbank (OLB).
Die Empfehlung für die Commerzbank-Aktie bleibt weiterhin positiv. Neben einer potenziellen Übernahme dürften auch die ambitionierten Zielsetzungen der Bank in den kommenden Monaten für Auftrieb sorgen. Die Aktie bleibt klar kaufenswert.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.