Nach Monaten mauer Kursentwicklung scheint bei den Aktien der Commerzbank nun der Knoten geplatzt zu sein. Gestern führten die Titel mit einem Plus von fast zwei Prozent den Branchenindex Euro Stoxx Banks an, während fast alle Indexmitglieder im Minus notierten. Positiv wirkte sich auch ein Analystenkommentar aus. Die Experten springen immer mehr auf den Zug steigender Zinsen auf, was weiteren Rückenwind für die Aktie bringen dürfte.
Die Angst steigender Zinsen hat gestern an den Märkten für einen Abverkauf gesorgt. Gerade Banktitel, die im klassischen Kreditgeschäft engagiert sind, sollten aber von dieser Entwicklung profitieren. So ist es auch kein Wunder, dass die Commerzbank-Aktien Relative Stärke zeigten. Erhöht die EZB die Zinsen um ein Prozent, dann sollte das Institut im ersten Jahr mehrere hundert Millionen Euro mehr einnehmen.
Auch immer mehr Experten weisen auf diesen Gewinntreiber hin: Analyst Tobias Lukesch von der Investmentbank Kepler Cheuvreux hat das Kursziel für die Commerzbank-Papiere von 6,90 auf 7,50 Euro angehoben und die Einstufung auf „Buy“ belassen. Er stellte den Anlegern in einer aktuellen Studie eine Kursverdopplung in Aussicht. Drei Säulen stützen seine optimistische Einschätzung: Umstrukturierungspotenzial, Zinspotenzial und Privatisierung.
Neben dem Zinspotenzial spielt natürlich die Sanierung eine große Rolle für die weitere Entwicklung des Unternehmens. Zuletzt gab es hier wenig zu vermelden, mit der Präsentation der Q3-Zahlen am 4. November sollten Anleger aber neue Details erfahren. Das Ziel ist eine deutliche Reduzierung der Kosten.
In den letzten Tagen hat sich das Chartbild deutlich aufgehellt, der Widerstand bei 5,80 Euro und die 100-Tage-Linie wurden nach oben durchbrochen. Nun könnte die Aktie auch die Marke von 6,00 Euro hinter sich lassen. Dann wäre Luft bis in den Bereich von fast 7,00 Euro. Nach diesem starken Ausbruch ist aber auch ein Rücksetzer nicht unwahrscheinlich. Mutige, die einen Hedge gegen die steigende Inflation suchen, können jetzt bei der Aktie zugreifen.
Mit Material von dpa-AFX.
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