Die Commerzbank hat sich bis zum Jahr 2020 hohe Ziele gesetzt: Die Erträge sollen auf 9,8 bis 10,3 Milliarden Euro anwachsen. Um mehr Geschäft zu machen, wirbt die Bank seit etwa drei Jahren erfolgreich neue Kunden. Doch gerade im wichtigen Bereich Ratenkredite hakte es zuletzt. Dennoch hat die Aktie heute ein neues Jahreshoch markiert.
Im August diesen Jahres war Schluss. Die Commerzbank hat das Joint Venture Commerzbank Finanz GmbH mit der BNP Paribas aufgekündigt. In Zukunft will man selbst Ratenkredite vermitteln. In 2016 wurde ein Neugeschäft von 2,3 Milliarden Euro von der Commerzbank an das Joint Venture vermittelt. Das Bestandsportfolio in Höhe von 3,5 Milliarden Euro ging komplett an den Konzern. Bis zum Jahr 2020 soll das Volumen sechs Milliarden Euro ansteigen.
Neugeschäft geht zurück
Laut Manager-Magazin ist der Neustart beim Geschäft mit Ratenkrediten aber fehlgeschlagen. Bereits während das Joint Venture mit der BNP Paribas noch lief, soll die Commerzbank im April ein neues System für die Vermittlung von Ratenkrediten getestet haben. Allerdings wurde der Roll-out abgebrochen. Das neue Scoring-Tool soll zudem zu größeren Problemen geführt haben, was zu einem deutlich geringeren Neugeschäft geführt hätte.
Im dritten Quartal hat der Vorfall laut Commerzbank-Zwischenbericht hauptsächlich zu den geringer als erwarteten Erträgen und dem gesunken Gewinn beigetragen. Commerzbank-Bereichsleiter Falko Schöning sagt dazu: „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, nicht etwa das System der „Commerz Finanz“ zu übernehmen, sondern ein neues System mit eigener Antragsstrecke und eigenem Scoring zu bauen. Denn nur so kann man im Zuge der Digitalisierung den nächsten Schritt machen.“ Zudem sei das Kredit-Scoring zu Beginn absichtlich strenger gewesen. Da Volumen sei aber sukzessive gesteigert worden.
Gute Aussichten für 2018
Ob die Commerzbank die Probleme im Geschäft mit Ratenkrediten in den Griff bekommen hat, wird sich im vierten Quartal zeigen. Grundsätzlich stehen die Zeichen gut, dass die Commerzbank-Aktie nach fast 75 Prozent Plus im laufenden Jahr auf 2018 ihre Aufwärtsbewegung fortsetzt. Mit dem Sprung über den Widerstand bei 12,47 Ezro wurde ein neues Kaufsignal ausgelöst.
Denn leicht steigende Zinsen und Sanierungserfolge sollte den Kurs weiter antreiben. Zudem bleiben die Übernahmegerüchte durch ausländische Konkurrenten weiter bestehen. DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung fest und hat ein Kursziel von 20,00 Euro. Der Stopp sollte bei 9,00 Euro platziert werden.