Die Aktien der Commerzbank konnten sich gestern im schwachen Gesamtmarkt gegen den Trend behaupten. Die Papiere schlossen am Ende deutlich im Plus. Hintergrund ist ein positiver Analysten-Kommentar, der Mut für das laufende Jahr macht. Unter dem Strich haben die Experten eine klare Meinung.
Die Rivalin Deutsche Bank Research hat das Kursziel für die Aktien der Commerzbank vor Quartalszahlen von 11 auf 10 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Die Resultate der Bank dürften seine Einschätzung eines deutlich verbesserten Zinsüberschusses, robuster Gebühreneinnahmen und einer weiter guten Kostenkontrolle untermauern, schrieb Analyst Benjamin Goy in einer vorliegenden Studie. Auch eine positive Entwicklung der Erträge sollte eine konservative Risikovorsorge erlauben. Wegen der gestiegenen Geschäftsrisiken habe er indes seine Prognosen für die Kapitalkosten angehoben. Die Aktie habe aber immer noch mehr als 50 Prozent Luft nach oben.
Bei der Commerzbank dürften gute Einnahmen und die Umsetzung der Kostenziele konservative Risikorückstellungen ermöglichen. Im Januar hatten die Analysten der Deutschen Bank die Einstufung auf Kaufen erhöht und dies mit dem besseren Trend bei den Einnahmen infolge der Nettozinseinnahmen, der anhaltenden Umsetzung der Kostenziele und den stetig geringen Kreditverlusten sowie der wachsenden Bedeutung von Kapitalausschüttungen begründet. Der Krieg in der Ukraine werde wahrscheinlich in diesem Jahr für einen konservativeren Ansatz bei den Rückstellungen sorgen, doch dürfte er die hohe Qualität der Aktiva nicht fundamental verändern.
Die Experten der Deutschen Bank befinden sich in bester Gesellschaft mit dem Konsens. Denn das Ziel liegt auf Sicht von zwölf Monaten bei 8,88 Euro, was noch rund 36 Prozent Potenzial bietet. Von 27 Analysten rät derzeit nur einer zum Verkauf. Elf würden nun zuschlagen, 15 weitere Experten dabeibleiben.
Nach dem gestrigen Kursplus steht die Notierung nun kurz vor dem GD200 bei 6,52 Euro. Danach lauert der horizontale Widerstand bei 6,55 Euro. Gelingt es in der laufenden Woche diese Hürden zu nehmen, dann wäre das ein klar bullishes Signal. Mutige können darauf setzen und bauen eine Position auf, der Stopp verbleibt bei 5,10 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweise auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot und im Hebel-Depot