Der Commerzbank ist 2014 nicht der erhoffte Befreiungsschlag gelungen. Die Aktionäre müssen sich in Sachen Dividende weiterhin in Geduld üben. Während der DAX am Donnerstag zulegt, rutscht die Aktie ins Minus.
Die Commerzbank hat mit ihren Zahlen für 2014 niemanden vom Hocker gerissen. Unternehmenschef Martin Blessing stimmte die Anteilseigner auf ein anhaltend schwieriges Umfeld ein. Ablesbar ist dies auch an der Dividendenpolitik: Trotz eines kräftigen Gewinnsprungs müssen die Aktionäre vorerst weiter auf eine Ausschüttung verzichten.
Dank einer deutlich niedrigeren Vorsorge für mögliche Kreditausfälle zog der operative Gewinn immerhin stärker an als gedacht. Auch der Überschuss überraschte positiv. Dennoch sei das Zahlenwerk aus Sicht vieler Analysten eher durchwachsen ausgefallen, sagte Analyst Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. So sei etwa der Vorsteuergewinn im vierten Quartal hinter seinen Erwartungen zurückgeblieben, schrieb Analyst Philipp Häßler von der Frankfurter Investmentbank Equinet.
Häßler stuft die Commerzbank-Aktie weiterhin mit „Halten“ ein. Das Kursziel sieht der Experte bei 13 Euro.
Luft bis 14 Euro
Keine Frage, die Zahlen der Commerzbank sind alles andere als berauschend ausgefallen. Die Enttäuschung der Börse ist nachvollziehbar. Positiv ist allerdings, dass Deutschlands zweitgrößte Bank mit neuen digitalen Angeboten und mehr Standorten für die Vermögensverwaltung weiter Boden gutmachen will. Insgesamt will der Konzern seinen Marktanteil im Privatkundengeschäft in Deutschland in den kommenden Jahren von acht auf deutlich über zehn Prozent steigern. Die Aktie hat nach Meinung des AKTIONÄR Luft bis 12,30 Euro. Der Stopp sollte bei 9,80 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)