Die Commerzbank hat wie von DER AKTIONÄR erwartet im abgelaufenen Geschäftsjahr die Gewinnziele leicht übertroffen. Ferner kam Deutschlands Großbank Nummer 2 beim Abbau der Problemkredite sehr gut voran. Allerdings wird das Institut keine Dividende zahlen.
Die Commerzbank hat im Geschäftsjahr 2014 nach Steuern 602 Millionen Euro (2013: 81 Millionen Euro) verdient und damit die Prognosen der Analysten (578 Millionen Euro) leicht übertroffen. Der Anstieg des operativesn Ergebnisses um 40 Prozent auf 1,0 Milliarden Euro (0,7 Milliarden Euro) war so erwartet worden.
Marktanteile gewonnen
Die Risikovorsorge konnte überraschend um gut ein Drittel auf 1,1 Milliarden Euro (2013: 1,7 Mrd. Euro) reduziert werden, was laut Vorstand Martin Blessing für die hohe Qualität des Kreditportfolios spricht. In diesem Zusammenhang fällt auf, dass die Bank ihre Problemkredite, das sogenannte NCA-Portfolio, um weitere 28 Prozent verringerte. Die Kernkapitalquote (CET 1) bei vollständiger Anwendung von Basel 3 verbesserte sich von 9,0 auf 9,5 Prozent. Blessing kommentierte die Zahlen wie folgt: ""Wir haben das operative Ergebnis 2014 auf über eine Milliarde Euro gesteigert. Dabei konnten wir in einem herausfordernden Umfeld weiter wachsen, mehr Kredite vergeben und Marktanteile gewinnen."
Die Commerzbank habe die Maßnahmen der strategischen Agenda im Jahr 2014 planmäßig umgesetzt. Es seien in den zwei Jahren seit der Bekanntgabe der neuen Strategie in den Kernbanksegmenten wesentliche Fortschritte erzielen worden. Für 2015 bleibt Blessing daher verhalten optimistisch: "Die Finanzbranche wird auch 2015 vor großen Herausforderungen stehen", sagte er am Donnerstag in Frankfurt. Die eigenen Ziele blieben daher weiter ambitioniert. Das Institut will aber sowohl das Volumen als auch die Erträge im Kerngeschäft steigern. Die Verwaltungsaufwendungen sollen
zudem stabil bei rund sieben Milliarden Euro bleiben. Zusätzliche Belastungen wie die europäische Bankenabgabe sollen durch kontinuierliche Kostensenkungen ausgeglichen werden. Die Risikovorsorge werde im laufenden Jahr auf dem deutlich reduzierten Niveau von 2014 erwartet.
In Ordnung ...
... aber nicht viel mehr. Die Zahlen der Commerzbank können einen Investor jetzt nicht vom Hocker reißen. Während das (erwartete) Ausbleiben einer Dividendenzahlung manchen Anleger verstimmen dürfte, sind die Reduzierung der Risikovorsorge und der Abbau der Problemkredite positiv zu werten. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Aussage, dass die Aktie noch Nachholpotenzial hat. Der faire Wert wird bei 14 Euro gesehen, der Stopp sollte bei 9,80 Euro gesetzt werden.
(Mit Material von dpa-AFX)