Die Commerzbank hat heute starke Zahlen für das abgelaufene Quartal präsentiert. Dabei haben sich Befürchtungen nicht bestätigt, sondern das Management sieht sich auch für die Zukunft gut gerüstet. Ein wichtiges Ziel für den Konzernumbau, der 2024 enden soll, hat man nun erhöht.
Im dritten Quartal sah sich die Commerzbank weiteren Belastungen durch die polnische Tochter mBank ausgesetzt. Zusätzliche Rückstellungen für das Portfolio von Schweizer-Franken- Hypotheken schlugen mit 477 Millionen Euro zu Buche. Darüber hinaus musste das Unternehmen 270 Millionen Euro für verbesserte Kreditkonditionen in dem Land aufwenden.
Gewinn schlägt Erwartungen
Trotzdem konnte am Ende ein Nettogewinn von 195 Millionen Euro präsentiert werden. Das ist mehr, als von Analysten erwartet (157 Millionen Euro). Die Erträge blieben mit 1,89 Milliarden Euro allerdings knapp hinter den Prognosen der Experten von 1,93 Milliarden Euro zurück.
Eigenkapital stark
Klar zeigt sich aber erneut, dass der Konzern stark von der Zinswende profitiert. Denn die Zinserträge stiegen im Vergleich zum Vorjahresquartal um satte 44 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro und schlugen die Erwartungen. Positiv ist ebenfalls die auf 13,8 Prozent gestiegene harte Kernkapitalquote zu werten. Prognostiziert wurden nur 13,7 Prozent.
Risikovorsorge steigt nicht stark an
Besser sieht es scheinbar auch bei den Kreditausfällen aus: Im dritten Quartal wurden mit 84 Millionen Euro weniger als gedacht neu zurückgestellt (124 Millionen Euro). Die Jahresprognose mit einem Gewinn von mehr als einer Milliarde wurde erneut bestätigt. Die Kosten sollen bei 6,4 Milliarden liegen.
Von den steigenden Zinsen erwartet sich das Management weiterhin Rückenwind. 2022 sollen die Nettozinserträge über sechs Milliarden Euro steigen. Am Ende des Konzernumbaus 2024 will man statt bisher 9,1 Milliarden Euro an Erträgen nun zehn Milliarden erreichen.
Die Commerzbank hat erneut mehr Gewinn als gedacht geliefert und das trotz hoher Belastungen. Der einzige Schönheitsfleck sind die Erträge, die leicht hinter den Erwartungen zurückblieben, obwohl die Zinserträge deutlich zulegten.
Abgesehen von der Prognoseerhöhung für 2024 ist außerdem entscheiden, dass die Risikovorsorge nicht wie von einigen Experten erwartet stark angestiegen ist. Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, mutige Anleger können noch zugreifen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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