Die Commerzbank hat das vergangene Jahr dank der Zinswende mit einem Rekordgewinn abgeschlossen. Der Überschuss stieg von 1,4 Milliarden Euro 2022 auf etwas mehr als 2,2 Milliarden Euro, wie das das Finanzinstitut heute mitteilte. Damit habe die Bank ihr bestes Ergebnis seit 15 Jahren erwirtschaftet. Positive Nachrichten gibt es auch für die Aktionäre.
Konzernchef Manfred Knof kündigte an, die Bank werde "das Konzernergebnis im laufenden Jahr erneut steigern". Knof hatte nach seinem Antritt bei der Commerzbank Anfang 2021 den Sparkurs verschärft. Die Bank baute tausende Stellen ab und verkleinerte ihr Filialnetz in Deutschland deutlich.
Allerdings hätte der Gewinn der Commerzbank schon 2022 erheblich höher ausfallen können, wären seinerzeit nicht die mehr als eine Milliarde Euro Belastungen durch die polnische Tochter mBank unter anderem im Zusammenhang mit Schweizer-Franken-Krediten gewesen. Auch im vergangenen Jahr drückten Sonderbelastungen in Polen in Höhe von rund 1,1 Milliarden Euro das Ergebnis.
In den nächsten Jahren sollen mehr Geschäft mit vermögenden Privatkunden und zusätzliche digitale Angebote für Firmenkunden der Commerzbank noch höhere Gewinne bescheren. Bis 2027 will der Vorstand das Nettoergebnis auf rund 3,4 Milliarden Euro steigern.
Auch die Aktionärinnen und Aktionäre sollen profitieren: Für die Geschäftsjahre 2022 bis 2024 hat die Commerzbank, deren größter Anteilseigner seit der Rettung mit Steuermilliarden in der Finanzkrise 2008/2009 der deutsche Staat ist, in Summe drei Milliarden Euro für Dividenden und Aktienrückkäufe vorgesehen. Für das Geschäftsjahr 2023 will die Bank ihren Aktionärinnen und Aktionären rund eine Milliarde Euro zugutekommen lassen, wobei die Dividende 0,35 Euro je Aktie betragen soll.
Positiv hervorzuheben ist der Nettozinsertrag, der mit 8,37 Milliarden Euro knapp über der Prognose der Analysten mit 8,32 Milliarden Euro lag und im Vergleich zum Vorjahr 30 Prozent zulegte. Zudem ging die Erlösgröße bei einigen Wettbewerbern 2023 bereits zurück. Die Commerzbank traut sich im laufenden Jahr 7,9 Milliarden Euro zu, was im Rahmen der Analystenerwartungen liegt.
Die Zahlen liegen im Rahmen der Erwartungen, was in der aktuellen Gemengelage positiv zu werten ist. Sie könnten der Aktie heute dazu verhelfen, sich endlich von der 200-Tage-Linie bei 10,41 Euro nach oben abzusetzen und den seit Jahresanfang bestehenden Abwärtstrend anzugreifen. Das nächste Ziel ist die 100-Tage-Linie bei 10,70 Euro.
Die Aktie ist eine laufende Empfehlung, bereits investierte Anleger bleiben an Bord.
Mit Material von dpa-AFX.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.