Die Deutsche Bank hatte mit den Zahlen zum zweiten Quartal angekündigt, dass man ein weiteres Aktienrückkauf-Programm plant. Dieses läuft nun seit dem 2. August. Bei der Commerzbank sorgte es nach Zahlen umgekehrt für Enttäuschung, dass sich der Rückkauf eigener Aktien verzögert. Die Analysten von JPMorgan glauben, dass sich das Tempo über die Jahre steigern wird.
Für das Geschäftsjahr 2022 hatte das Commerzbank-Management im Vorfeld eine Ausschüttungsquote beim Gewinn von 30 Prozent angestrebt. Das wurde mit einem Aktienrückkauf in Höhe von 122 Millionen Euro und 250 Millionen Euro für Dividenden erreicht.
Für das laufende Geschäftsjahr sind 50 Prozent angepeilt. Viele Marktteilnehmer dachten, dass ein Aktienrückkauf on top kommen könnte. Doch das ist nicht der Fall. Zudem soll es wahrscheinlich erst kommendes Jahr zur Umsetzung kommen, denn die EZB als Aufsichtsbehörde muss die Ausschüttung noch genehmigen.
Die Analysten von JPMorgan um Kian Abouhossein erwarten einen Nettogewinn von 1,81 Milliarden Euro für das laufende Jahr nach Abzug von Anleihezahlungen. Die Payout-Ratio von 50 Prozent würde dann 900 Millionen Euro bedeuten, die es zu verteilen gibt. Davon dürften 543 Millionen Euro über die Dividenden ausgeschüttet werden und die restlichen 357 Millionen Euro in den Rückkauf eigener Aktien fließen. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet man dann bereits mit einem Ausschüttungsvolumen von 1,3 Milliarden Euro. Das würde einer Ausschüttungsquote von 66 Prozent entsprechen.
Die Commerzbank ist mit der laufenden Sanierung wieder nachhaltig profitabel. Die angestrebten Ausschüttungen über Aktienrückkäufe und Dividenden könnten in den kommenden Jahren noch gesteigert werden, wenn die Konjunkturschwäche nicht länger anhält. Denn das Geldhaus hat Milliarden an überschüssigem Eigenkapital.
DER AKTIONÄR bleibt für die Papiere der Commerzbank positiv gestimmt. Mutige können noch zukaufen.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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