Investieren wie Buffett, Burry, Dalio und Co
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28.05.2019 Nikolas Kessler

Commerzbank: Langsam wird es eng

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Commerzbank

Die Aktie der Commerzbank setzt ihre Talfahrt unvermindert fort. Mit einem Abschlag von knapp 1,5 Prozent gehört sie am Dienstagnachmittag erneut zu den größten Verlierern im MDAX. Über die Hälfte der zwischenzeitlichen Kursgewinne seit Jahresanfang haben sich wieder in Luft aufgelöst. Sollten investierte Anleger jetzt die Reißleine ziehen?

Acht Verlusttage in Folge hinterlassen inzwischen deutliche Spuren am Commerzbank-Chart. Seit die Aktie Mitte April bei 8,26 Euro ihr bisheriges Jahreshoch erreicht hat, ging es wieder um über 20 Prozent nach unten. Dabei wurden in der Vorwoche auch der seit Jahreswechsel gültige Aufwärtstrend und die charttechnische Unterstützung im Bereich der 7-Euro-Marke gerissen.

Starker Jahresauftakt verpufft

Mit über 30 Prozent Kursplus seit Jahresanfang führte die CoBa den Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks bis vor Kurzem noch als Top-Performer an. Nun ist der Vorsprung auf rund 14 Prozent abgeschmolzen. Einziger Trost: Das genügt immer noch für einen Rang in den Top 5 des 47 Werte starken Branchenindex. Rivale Deutsche Bank steht mit minus neun Prozent noch wesentlich schwächer da.

Gespräche über eine Fusion mit der Deutschen Bank sowie Spekulationen auf Übernahmeangebote von europäischen Konkurrenten wie ING oder Unicredit hatten die Erholung der CoBa-Aktie zwischenzeitlich befeuert. Kurz- und mittelfristig scheint jedoch beides vom Tisch. Die Gespräche mit der Deutschen Bank wurden Ende April ergebnislos abgebrochen und Rivale ING habe nach Aussage von Commerzbank-CEO Martin Zielke bislang keine „keine konkreten Angebote zur Aufnahme von Verhandlungen über einen Zusammenschluss“ gemacht (DER AKTIONÄR berichtete).

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Stopp beachten!

Die schwindende Übernahme- und Fusionsfantasie trägt ebenso zu den Kursverlusten bei wie der Dividendenabschlag in der Vorwoche. DER AKTIONÄR hält jedoch vorerst an der Trading-Position fest und spekuliert auf eine baldige Bodenbildung. Investierte Anleger sollten jedoch den Stoppkurs im Bereich von 6,00 Euro im Auge behalten – darunter drohen neue Tiefs.

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