Die Zahlen der Commerzbank zum dritten Quartal liegen vor, aber zumindest bei den Experten hat sich das Stimmungsbild für die Aktie dadurch nicht geändert. Denn bei den konkreten Empfehlungen gibt es wenig Bewegung. Ein genauerer Blick auf das Verhalten der Experten in den letzten Monaten ist allerdings aufschlussreich.
Die jüngste Expertenstimme zur Commerzbank-Aktie stammt von JPMorgan. Analyst Kian Abouhossein hat das Kursziel für die Papiere nach Quartalszahlen von 6,60 auf 7,10 Euro angehoben und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Nach den unerwartet starken Kennziffern der Bank habe er seine Gewinnprognosen für 2021 und 2022 deutlich und für den Zeitraum 2023 bis 2024 leicht erhöht, so Abouhossein.
Damit reiht sich JPMorgan dort ein, wo die meisten Experten derzeit stehen, nämlich auf einem neutralen Standpunkt. 16 der insgesamt 27 Analysten, die laut Bloomberg die Aktie covern, raten zum Halten. Sieben würden nun zugreifen und die anderen vier verkaufen. Insgesamt hat sich – was die reinen Empfehlungen angeht – somit wenig geändert in den letzten Wochen. Das durchschnittliche Kursziel liegt aber nun bei 6,87 Euro auf Sicht von zwölf Monaten.
Kursziel zieht an
Das Kursziel hat sich damit nach Zahlen merklich erhöht. Denn noch vor rund einer Woche verharrte es bei etwa 6,25 Euro. Die Experten wurden also von den positiven Zahlen scheinbar überrascht und ziehen nun vielfach ihre Ziele nach. Das deutet darauf hin, dass die Analysten im Schnitt das Potenzial der Bank immer noch zu skeptisch gesehen. Gut möglich, dass nun nach den Zahlen noch mehrere Experten ihre Meinung ändern. Sicher ist der Umbau noch lange kein Erfolg, aber wichtige Weichen wurden gestellt. Die Aktie dürfte weiterhin vom Szenario einer höheren Inflation und der Sektorrotation profitieren.
Es bleibt dabei: Die Aktie ist nichts für schwache Nerven, allerdings ist der derzeitige Sanierungsplan seit Jahren der ehrlichste. Das Management um CEO Manfred Knof hat den Anfang geschafft und ist nun auf Kurs die weiteren Umbauschritte anzugehen. Beim Gesamtjahresergebnis könnte das Finanzinstitut zudem positiv überraschen.
Derzeit kommt die Verlaufslinie bei 6,85 Euro in den Fokus. Gelingt der Ausbruch, dann würde die nächste Marke von Relevanz bei etwa 7,00 Euro liegen. Spekulativ orientierte Anleger können weiter den Einstieg wagen, der Stopp verbleibt bei 5,00 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.
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