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Commerzbank: "Kurseinbruch ist übertrieben"

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Andreas Deutsch 05.05.2016 Andreas Deutsch

Die Aktie der Commerzbank ist nach den Zahlen zum ersten Quartal von der Börse verprügelt worden. Commerzbank-Experte Philipp Häßler von equinet meint: Die Probleme seien nicht von der Hand zu weisen, allerdings übersehe die Börse auch die Chancen.


DER AKTIONÄR: Herr Häßler, wie fanden Sie die Quartalszahlen der Commerzbank?

PHILIPP HÄSSLER: Schlecht, aber nicht so schlecht, dass es einen Absturz von zehn Prozent rechtfertigt.

Fürchtet die Börse vielmehr eine hohe Strafe wegen der Cum-ex-Geschäfte?

Ich vermute, dass das ein wichtiger Grund für den Kursrutsch ist. Ich gehe allerdings nicht davon aus, dass die Commerzbank letztendlich wirklich signifikante Strafzahlungen leisten muss.

Die Commerzbank hat aber noch andere Probleme: die niedrigen Zinsen, Konkurrenz durch Fintechs, ein schwieriges Börsenumfeld. Der operative Gewinn brach folglich im ersten Quartal auf 273 Millionen Euro ein. Was muss der neue Chef Martin Zielke tun?

Mit einer Eigenkapitalrendite von unter fünf Prozent ist die Commerzbank unterdurchschnittlich profitabel. Im aktuell schwierigen Marktumfeld ist Ertragswachstum nicht einfach. Daher wird Herr Zielke sein Augenmerk vermutlich auf die Kostenseite legen müssen.

Wie stark kann der operative Gewinn dann steigen?

Sagen wir mal, Zielke spart wirklich kräftig und das Kapitalmarktumfeld verbessert sich merklich, dann könnte der operative Gewinn auf zwei Milliarden Euro im Jahr steigen.

Wie stufen Sie die Aktie ein?

Nach dem Kurseinbruch ist die Aktie im Branchenvergleich günstig bewertet. Allerdings habe ich meine Gewinnschätzungen für 2016 und 2017 gesenkt, ebenso mein Kursziel: von zwölf auf zehn Euro. Die Aktie ist aber kaufenswert.

Vielen Dank für das Interview.

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