Anleger haben den Absturz vom Wochenbeginn verdaut, doch seitdem ist keine Bewegung mehr in die Kurse gekommen. Das könnte sich heute allerdings ändern. Denn die Berichtssaison bei den US-Banken nimmt nun richtig Fahrt auf, zudem äußert sich die EZB über die weitere Entwicklung der Geldpolitik.
JPMorgan machte gestern mit Zahlen zum abgelaufenen Quartal im US-Bankensektor den Anfang. Aufgrund von Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite und einen Einbruch im Investmentbanking in Folge des Ukraine-Kriegs ging der Gewinn deutlich zurück. DER AKTIONÄR berichtete. Die Zahlen wurden am Markt unterschiedlich aufgenommen, am Ende ging die Aktie aber mit einem Minus von mehr als drei Prozent aus dem Handel.
Heute geht es weiter
Dennoch wurde das Zahlenwerk in einer ersten Einschätzung von Marktteilnehmern als „ordentlich“ bezeichnet. Das berichtet das Nachrichtenportal DowJones. JP Morgan habe mit Umsatz und Gewinn je Aktie ziemlich genau die Erwartungen getroffen. Große Überraschungen in der Bilanzqualität seien auf den ersten Blick nicht erkennbar. Heue folgen nun Wells Fargo, Citigroup und Goldman Sachs mit ihren Ergebnissen. Dann sollte klar sein, wie sich die Branche insgesamt geschlagen hat. Für die europäische Branche und auch die Commerzbank hat das Signalwirkung.
Kommt die Zinswende endlich?
Zudem endet heute eine zweitägige Sitzung des EZB-Rats. Viele Experten erhoffen sich klarere Hinweise auf eine Wende in der Geldpolitik als bisher. Denn die Inflation im Euroraum stieg zuletzt auf einen Rekordwert. Der Markt preist nun auch erste Leitzinserhöhungen im vierten Quartal ein. Für die zinsabhängige Commerzbank wären klare Aussagen sehr hilfreich.
Die Aktie befindet sich in Abwartehaltung. Vor allem positive Aussagen der Notenbank könnten nun aber schnell wieder für höhere Kurse und eine Gegenbewegung sorgen. Der starke Widerstand bei 6,55 Euro müsste dazu als nächstes aus dem Markt genommen werden. Mutige setzen auf steigende Zinsen in der Eurozone, der Stopp bei der Commerzbank liegt bei 5,10 Euro.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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