Die Commerzbank gehört aktuell zu den besten Werten im MDAX. Die Aktie holt nach dem Absturz letzte Woche wieder stark auf. Am Donnerstag schickte die EZB-Sitzung die Märkte auf Talfahrt. Für steigende Kurse sorgt heute ein erneutes Treffen der Notenbanker, das überraschenderweise außerplanmäßig stattfindet.
Wie heute morgen bekannt wurde, wollen sich die Notenbanker der EZB ab 11:00 Uhr zu einer Sondersitzung treffen. Es handelt sich um ein Treffen außer der Reihe, was kurzfristig anberaumt wurde. Ein Sprecher der Zentralbank bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg den Termin.
Spagat zwischen Straffung und Lockerung
Hintergrund sollen die Marktturbulenzen der letzten Tage sein. Dabei geht es aber wohl vor allem um die Anleihemärkte in der Eurozone und nicht die Börsen. Denn die Renditen von Staatsanleihen, vor allem in Südeuropa, sind in den vergangenen Tagen deutlich gestiegen. Neben der Sorge vor einer strafferen Geldpolitik in den USA ist natürlich die EZB selbst mit ihrer für Juli angekündigten Zinswende dafür verantwortlich.
EZB muss handeln
Die Renditen von Staatspapieren sind gerade in Italien – aber auch anderen stark verschuldeten Ländern – in den letzten Tagen stark gestiegen. Das weckt Sorgen vor einer neuen Eurokrise. Die EZB muss dem begegnen und könnte über Instrumente wie Anleiheaufkäufe für Beruhigung sorgen. Nicht nur die Commerzbank-Aktie schiebt das deutlich an.
Gut für die Commerzbank
Das Finanzinstitut gilt als sehr zinssensitiv, da die Erlöse fast ausschließlich aus dem klassischen Kreditgeschäft kommen. Ein zu schneller Zinsanstieg, der zu wirtschaftlichen Turbulenzen wie einem Abschwung führen könnte, wäre indes auch für die Commerzbank negativ. Drückt die EZB jetzt die Renditen südeuropäischer Anleihen und signalisiert trotz der Rekordinflation behutsam bei der Zinswende vorzugehen, sollte der Wert profitieren.
Die Commerzbank gehört heute zu den größten Gewinnern im MDAX und im Branchenindex Euro-Stoxx-Banks. Damit kann die Notierung in Richtung des Widerstands bei 7,95 Euro vorstoßen. Dort liegt ein Verlaufshoch vom Februar dieses Jahres.
Mutige greifen weiter zu bei der Aktie, nach der aktuellen EZB-Sitzung könnte der Schock von letzter Woche verdaut sein.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.