Die neue Woche beginnt mit deutlichen Kursgewinnen für deutsche Bankaktien. Nach Siemens Energie können sich die Papiere von Deutscher Bank und Commerzbank auf die vordersten Plätze im DAX schieben. Ein Interview des Commerzbank-Aufsichtsratschef vom Wochenende dürfte Rückenwind geben.
Die Übernahme der Credit Suisse Group durch die UBS Group schaffe neue Geschäftsmöglichkeiten für andere Banken in der Schweiz, sagte Commerzbank-Aufsichtsratsvorsitzender Helmut Gottschalk in einem Interview mit dem Handelsblatt am Wochenende. Firmenkunden wollten Wettbewerb und nicht von einem einzigen Finanzinstitut abhängig sein.
Er betonte zudem das Ziel, die Eigenständigkeit der Commerzbank auch weiterhin zu wahren und wandte sich damit gegen einen möglichen Zusammenschluss der Commerzbank mit dem größten deutschen Kreditinstitut Deutsche Bank mit der Begründung, dass es für die Wirtschaft des Landes wichtig sei, zwei größere inländische Banken zu haben. „Ich bin überzeugt, dass die Politik das auch so sieht“ so Gottschalk.
Der Vorsitzende des Kontrollgremiums der Commerzbank stellte zudem ein Strategie-Update in Aussicht. Die Umsetzung der Strategie 2024 sei weit vorangekommen, sie habe sich als richtig und erfolgreich erwiesen. Man habe nun mit einer Fortentwicklung im Vorstand begonnen. „Gegen Ende des Jahres werden die Ergebnisse dann auch im Aufsichtsrat beraten und anschließend vorgestellt. Dabei wird sich zeigen, dass wir in den kommenden Jahren eine ordentliche Eigenkapitalrendite erwirtschaften und unsere Kapitalkosten verdienen können.“
Gottschalk kam als Aufsichtsratschef im März 2021 zur Commerzbank, von 2010 bis 2018 hatte er diese Position bei der DZ Bank inne. Obwohl er intern oft als unbequemer Kontrolleur wahrgenommen wurde, gibt ihm der Erfolg recht. Bei der nächsten Wahl zum Aufsichtsrat im kommenden Mai wird er aber nicht mehr antreten. Als Nachfolger ist der ehemalige Bundesbankchef, Jens Weidmann, vorgesehen.
Die Aktie kann zum Wochenbeginn stark zulegen und steht kurz vor dem Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 10,00 Euro. Der GD100 bei 9,48 Euro wurde zudem nachhaltig überwunden. Trotz aller jüngsten Turbulenzen am Markt scheint die Commerzbank weiterhin auf einem guten Weg bei der laufenden Sanierung zu sein.
Die Aktie ist aktuell Bestandteil des DER AKTIONÄR Depots.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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