Die Commerzbank-Aktie hat zuletzt – in einem schwierigen Gesamtmarkt – zurückgesetzt. Dabei dürfte sich das Geschäft mit Hypothekenkrediten allmählich erholen, und auch das Thema Aktienrückkäufe dürfte dem Aktienkurs perspektivisch guttun (DER AKTIONÄR berichtete). Zudem lassen aktuelle schlechte Nachrichten von der Konjunkturfront die Aktie kalt.
Die Aussichten für die deutsche Wirtschaft trüben sich nämlich weiter ein. So hat sich die Stimmung hierzulande im August einmal mehr verschlechtert, wie das Ifo-Institut am Freitag in München mitteilte. Das Ifo-Geschäftsklima fiel zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 85,7 Zähler. Es ist der vierte Rückgang in Folge und der tiefste Stand seit Oktober 2022.
Bereits nach drei Rückgängen des Ifo-Index in Folge sprechen Ökonomen von einem konjunkturellen Wendepunkt hin zu einer Konjunkturschwäche. Analysten hatten für August einen Rückgang beim wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer erwartet und waren von einem Indexstand von 86,8 Punkten ausgegangen.
"Die Durststrecke der deutschen Wirtschaft verlängert sich", kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der Umfrage unter etwa 9000 Unternehmen. Die aktuelle Lage wurde deutlich schlechter bewertet, die künftigen Geschäftsaussichten fielen ebenfalls schwächer aus. Das Geschäftsklima trübte sich in allen betrachteten Bereichen ein, und im Bauhauptgewerbe setzte der Indikator seine Talfahrt fort. In dieser Branche greife der Pessimismus immer mehr um sich.
Die Commerzbank ist jedenfalls gut gegen eine etwaige wirtschaftliche Schwächephase gewappnet. So ist die Eigenkapitalbasis der Frankfurter stark. In vier Jahren wurde das harte Kernkapital um 160 Basispunkte auf nun 14,4 Prozent hochgefahren. Der Zielwert des Managements beträgt zwölf Prozent, die Schwelle, ab der kurssteigernde Ausschüttungen möglich sind, 10,1 Prozent. Zudem rechnet die Bank in Sachen Kredit-Rückstellungen mit einem Wert von unter 800 Millionen Euro. Zunächst war der Vorstand von unter 900 Millionen Euro ausgegangen.
Die Commerzbank ist gut gerüstet gegen eine etwaige (leichte) Rezession. Mutiger Anleger können bei der Aktie weiterhin zugreifen. Kursziel: 13,50 Euro.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG
(Mit Material von dpa-AFX)