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Im schwachen Marktumfeld tendieren auch die Commerzbank-Aktien heute schwächer. Nach der Rally der letzten Wochen ist das aber kein Beinbruch, sondern gesund. Der Kurs steht nun vor einer größeren Richtungsentscheidung, die Experten haben unterdessen ihre Ziele für die Aktie erhöht.
Nach dem Sprung über die Widerstandszone zwischen 7,73 und 7,97 Euro ist der Notierung etwas die Puste ausgegangen. Das ist aus charttechnischer Sicht aber kein negatives Zeichen, vielmehr holt der Kurs so Schwung für einen neuen Anlauf, um die Kurslücke zwischen 8,26 und 8,58 Euro zu schließen. Dann käme als nächstes das 52-Wochen-Hoch bei 9,51 Euro in Sicht.
Die Commerzbank-Aktie habe zuletzt einen starken Kursanstieg erlebt, der im Wesentlichen auf höheren Zinserwartungen der Märkte beruhe, befindet die DZ Bank. Die Analysten bleiben weiter vorsichtig, weil die Auswirkung der Restrukturierung auf mögliche Kundenabwanderungen noch nicht vollständig klar sei und zudem die Fragezeichen bei den Kosten größer würden. Zudem erachten sie die Aktie im Vergleich zu anderen Banken als relativ teuer und bevorzugen Titel, wo der Konzernumbau abgeschlossen oder weiter vorangeschritten ist.
Das Kursziel steige wegen der höheren Ertragsschätzungen auf 8,70 Euro mit der Empfehlung „Halten“. Die Commerzbank gehöre ohne Zweifel zu den zinssensitivsten Bankenwerten Europas, führen die Experten aus. Zudem werten sie den jüngsten Anstieg auch als Erholung nach dem Kurssturz infolge des Ukraine-Kriegs. Die DZ Bank erwartet einen gewissen Rückgang bei den Provisionserträgen, weil die Mehreinnahmen aus Kartenzahlungen und dem Zahlungsverkehr bei Firmenkunden nicht vollends den Rückgang der hohen Erträge aus dem Wertpapiergeschäft im Vorjahr kompensieren dürften.
Dennoch dürfte die Commerzbank durch den Zinsüberschuss von einem deutlichen Ertragsanstieg profitieren. Dies gelte vor allem für das Geschäft in Polen, wo die Tochter mBank Nutznießerin eines bereits weit vorangeschrittenen Zinsanhebungszyklus sei. Unter dem Strich erwartet der Konsens nun mit 9,14 Euro auf Sicht von zwölf Monaten höhere Kurse als noch zuletzt. Weiterhin würde keiner der 27 Analysten, die die Aktie covern, aktuell verkaufen.
Die Commerzbank-Aktie ist ein Nutznießer der derzeitigen Zinspolitik. Das heißt, dass das Ende der Fahnenstange bei den Kursen noch nicht erreicht sein dürfte. Denn die EZB wird erst mit einer Zinswende beginnen. Zudem läuft der Umbau der Konzerns noch, positive Überraschungen eingeschlossen.
Die Aktie bleibt für spekulativ-orientierte Anleger ein Hingucker, Mutige können noch einsteigen.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
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