Die Commerzbank hat bei der Neubesetzung des Risikovorstandspostens eine Schlappe erlitten. Für Markus Chromik, der Ende des Jahres als Risikovorstand ausscheidet, war eigentlich schon ein Nachfolger gefunden. Doch die EZB lehnte diesen jetzt ab. Die Commerzbank-Aktie arbeitet sich im schwachen Gesamtmarkt heute dennoch weiter nach oben.
Bereits vergangenes Jahr war für Markus Chromik klar, dass er seinen Vertrag bei der Commerzbank über das Jahr 2023 hinaus nicht verlängern würde. Die Commerzbank musste somit mit der Suche nach einem Nachfolger beginnen. Mit Rüdiger Rass war schnell der scheinbar perfekte Kandidat gefunden. Rass wäre eine interne Lösung für das wichtige Vorstandsressort gewesen. Nun hat er auf eine Kandidatur verzichtet.
Denn die EZB hat ihre Zustimmung verweigert. Eigentlich sollte Rass schon im letzten Dezember zum Risikovorstand gewählt werden. Das musste allerdings warten, da die EZB neben seiner Eignung auch noch seine Rolle bei der Vergabe von Krediten an den inzwischen insolventen Zahlungsdienstleister Wirecard prüfen wollte. Rass war als Chief Credit Risk Officer Mitglied des zuständigen Kreditgremiums, dass in die Vergabe der Darlehen involviert war.
Laut Aussagen von Finanzvorständin Bettin Orlopp anlässlich der Hauptversammlung im Mai sei Herr Rass aber nicht an der Entscheidung beteiligt gewesen. Der Verzicht von Rass ist wohl damit zu erklären, dass die EZB ihr Veto eingelegt hat. Eigentlich gilt eine Überprüfung von Kandidaten für Vorstandsposten in der Bankenbranche als Routine. Das Handelsblatt berichtet, dass auch nicht die Rolle von Rass bei der Kreditvergabe an Wirecard ausschlaggebend gewesen sei für die Entscheidung, sondern Zweifel an seiner Eignung für eine Vorstandsposition. Das sagten mehrere mit dem Thema vertraute Personen der Zeitung.
Rass macht auf seiner bisherigen Position bei der Commerzbank weiter, die muss nun erneut auf die Suche gehen. Die Börse kümmert diese Schlappe aktuell wenig, die Aktie gewinnt heute gegen den Trend. Damit setzt der Kurs seine Aufwärtsbewegung fort. Das nächste mittelfristige Ziel liegt nun auf Höhe von 11,00 Euro. Anleger können noch auf den Zug aufspringen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG