Er ist da. Manfred Knof hat die Führung bei der Commerzbank von CEO Martin Zielke übernommen. Ende des letzten Jahres machte die Bank indes durch weitere Rückstellungen in Millionenhöhe von sich reden. Damit könnte am Ende ein Verlust von rund einer Milliarde für 2020 zu Buche stehen. Doch das könnte erst der Anfang sein.
Das Strategieupdate vom September 2019 war an den Kapitalmärkten und bei Experten durchgefallen. Die rund 4.300 Stellen, die die Commerzbank bis 2023 abbauen wollte, wurden als zu wenig erachtet. Dennoch wird der Plan umgesetzt. Das Management zieht die Entlassungen, die bis 2023 geplant waren, nun offenbar vor. Die Rückstellungen von 610 Millionen Euro und die bereits im dritten Quartal gebildeten 200 Millionen dienen dem Abbau von 2.900 Vollzeitstellen. Das ist der Kern des bisherigen Strategieprogramms „Commerzbank 5.0“.
Was macht der neue CEO?
Somit wird die Commerzbank im vierten Quartal wohl einen Verlust ausweisen, im Gesamtjahr auch. Seit vergangenem Sommer ist im Gespräch, dass das Finanzinstitut zusätzlich zu den 4.300 Stellen rund 6.000 Jobs abbauen könnte. Damit müsste jeder vierte Commerzbanker seinen Hut nehmen. Der neue CEO Manfred Knof kann auf diesem Plan, den noch der alte Vorstand ausarbeitete, aufbauen. Sicherlich wird er aber zumindest eigene Akzente setzen.
Der Showdown bei der Commerzbank hat begonnen. Dass der kommende Umbau nicht ohne hohe Restrukturierungskosten und Rückstellungen zu stemmen ist, sollte klar sein. Aktuell tritt die Aktie auf der Stelle, aber es dürfte nur eine Frage der Zeit sein, bis es neue News zum Umbau gibt.
DER AKTIONÄR hat die Aktie letztes Frühjahr empfohlen und hält weiter an der positiven Einstellung fest. Sanierungsgewinne oder eine Übernahme sind Kurstreiber, die mittelfristig zum Tragen kommen sollten. Investierte bleiben dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Commerzbank.
Aktien von Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.