Banken-Werte wie die Commerzbank wurden zuletzt vor allem durch verstärkte Rezessionsängste belastet. Mehrere Forschungsinstitute sagen, dass die einheimische Wirtschaft vor einer Rezession stehe. Folgerichtig sorgen sich die Anleger, ob es damit zu einer Vielzahl an Unternehmenspleiten mit nachgelagerten Kreditausfällen kommt.
Eine Insolvenzwelle lässt sich anhand bisher vorliegender Zahlen nicht ausmachen, so das Statistische Bundesamt. Im ersten Halbjahr zählten die Statistiker aus Wiesbaden mit 7.113 Unternehmensinsolvenzen vier Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Es sei nicht auszuschließen, dass die Zahl der Firmenpleiten innerhalb der nächsten zwölf Monate um bis zu 40 Prozent steige, teilte indes der Verband der Insolvenzverwalter mit: "Dies wäre allerdings auf der historisch niedrigen Basis keine Insolvenzwelle, sondern eine Normalisierung der Zahlen." Commerzbank-Chef Manfred Knof jedenfalls befürchtet keine Pleitewelle: Aus Gesprächen mit Kunden nehme er wahr, "dass sie natürlich besorgt sind und dass schwierige Zeiten auf uns zukommen. Aber es ist überhaupt kein Grund für Panikmache", so der Konzernlenker vor Kurzem. Außerdem hat die Commerzbank eine vergleichsweise konservative Risikovorsorge betrieben (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Commerzbank-Aktie notiert am Dienstag (Mittagszeit) mit einem Abschlag von 1,4 Prozent bei 7,64 Euro. Sollte die Verkäuferseite weiterhin die Oberhand behalten, wäre die nächste Auffangmarke das August-Hoch bei 7,34 Euro (DER AKTIONÄR berichtete). Im Anschluss rückt der GD200 bei 7,34 Euro ins Blickfeld. Für Entspannung würde ein erneuter Sprung über die 8-Euro-Marke sorgen.
Auch wenn sich das Chartbild mit dem heutigen Kursminus weiter eingetrübt hat, bleibt DER AKTIONÄR zuversichtlich für den MDAX-Wert: Die Ertragschancen, die aus der Zinswende resultieren, dürften die vorhandenen Rezessionsrisiken bei dem zinssensiblen MDAX-Wert überkompensieren. Mutige Anleger können nach wie vor bei der Wette mitmachen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank
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(Mit Material von dpa-AfX)