Die Aktie der Commerzbank gehört mit einer Performance von mehr als 70 Prozent im laufenden Jahr zu den Top-Titeln im DAX. Nur die Papiere der Lufthansa schafften ein größeres Plus. Angetrieben wurde die Rallye neben der Fantasie steigender Zinsen vor allem von Übernahmespekulationen durch ausländische Banken. Ein immer wieder genannter Kandidat ist die BNP Paribas. Doch deren Finanzvorstand dämpft jetzt die Erwartungen.
Im Interview mit der Börsen-Zeitung will Lars Machenil, angesprochen auf die Commerzbank, keinen direkten Kommentar abgeben. Allerdings sagt er auch: „Wenn Sie sich die Vergangenheit mal anschauen, dann werden Sie feststellen, dass wir in den vergangenen Jahren ergänzende, sogenannte Bolt-on Acquisitions getätigt haben.“ Auch auf die Frage, ob ein großer Zukauf anstehe, weicht Machenil aus. Die Strategie der BNP Paribas verfolge Akquisitionen, die die bestehenden Aktivitäten sinnvoll und umgehend stärken würden.
Keine Panik
Ein klares Dementi sieht anders aus. Strebt die BNP Paribas tatsächlich eine Übernahme der Commerzbank an, kann der Vorstand zudem kein Interesse haben, den Aktienkurs noch weiter in die Höhe zu treiben. Die Übernahmefantasie bleibt also bestehen, zumal neben der BNP Paribas noch die Unicredit als heißer Kandidat gehandelt wird.
Auch im kommenden Jahr sollte die Commerzbank-Aktie ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen können. Leicht anziehende Zinsen durch die Reduzierung der EZB-Anleihekäufe und Fortschritte beim Konzernumbau sollten ihr übriges tun. DER AKTIONÄR hält an seiner Kaufempfehlung fest. Das Kursziel liegt bei 16,00 Euro, ein Stopp sollte bei 9,00 Euro gesetzt werden.