Die Commerzbank hat letzten Mittwoch ihre Zahlen zum dritten Quartal präsentiert, die Aktie schmierte danach ab. Mehr als sieben Prozent betrug der Tagesverlust am Ende. Nun äußern sich verschiedene Experten mit ihren angepassten Empfehlungen zu der Aktie. Die Deutsche Bank bleibt positiv gestimmt.
Benjamin Goy von der Deutschen Bank stellt sich bei seiner Einschätzung der Commerzbank die Frage, ob das Institut eher umsichtig oder doch unangemessen vorsichtig agiert. Die Bank habe starke Ergebnisse für das dritte Quartal 2022 berichtet mit einem qualitativ hochwertigen Anstieg des Zinsüberschusses. Dennoch hätten die aktualisierten und laut Selbsteinschätzung des Management „eher vorsichtigen“ Ziele für 2024 zumindest auf den ersten Blick enttäuscht. Daher habe sich die Aktie am Tag der Veröffentlichung klar unterdurchschnittlich entwickelt, obwohl die Commerzbank operativ eine Outperformance gezeigt habe.
Gewinnprognosen erhöht
Nach den Ergebnissen hält die Deutsche Bank ihre Prognosen weitgehend aufrecht, erhöht aber die Schätzung für den Nettozinsertrag weiter. Nach den im mittleren einstelligen Bereich erhöhten Gewinnerwartungen werde die Commerzbank auf dem 4,5-fachen KGV für 2023 und dem 3,6-fachen für 2024 gehandelt, betont Goy. Er empfiehlt weiterhin den Kauf der Aktie und hat sein Kursziel von 11,00 auf 12,00 Euro erhöht.
Potenzial ist da
Analyst Goy ist mit seinen Schätzungen optimistischer als der Konsens. Der prognostiziert für 2023 ein KGV von 6 und für 2024 einen Wert um 4,5. Im Schnitt rechnen die Experten jedoch wie Goy mit steigenden Kursen: Auf Sicht von zwölf Monaten liegt das durchschnittliche Kursziel bei 7,70 Euro. 14 der insgesamt 25 Analysten, die die Aktie bewerten, würden jetzt noch zugreifen. Die restlichen elf plädieren für Halten.
Den Absturz nach Zahlen hat die Aktie der Commerzbank bisher noch nicht verdaut. Die Notierung konnte den Schlusskurs vom Dienstag letzte Woche (8,25 Euro) nicht wieder in den Fokus nehmen. Die nächste Hürde ist die 50-Tage-Linie bei 7,76 Euro.
DER AKTIONÄR ist weiterhin optimistisch gestimmt für die Commerzbank und empfiehlt auf dem aktuellen Niveau den Einstieg. Der Stopp sollte bei 6,00 Euro platziert werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG