Bei der Commerzbank schießen seit längerem Übernahmespekulationen ins Kraut. Die BNP Paribas und die Unicredit sollen interessiert sein. Nun bekommen die Gerüchte neue Nahrung durch ein Interview des Handelsblatts mit Credit Agricole Vorstandsvorsitzendem Philippe Brassac.
Zwar betont Brassac, die mittelfristige Strategieplanung des Konzerns bis zum Jahr 2019 sehe, wenn überhaupt, nur eine vorsichtige Strukturänderung vor. Falls die Commerzbank zum Verkauf stehe, werde die Credit Agricole jedoch alle Möglichkeiten analysieren.
Bisher haben die Franzosen in Deutschland kein Privatkundengeschäft. Brassac sagt: „Unsere Präsenz (in Deutschland) ist eine Erfolgsgeschichte, das Momentum stimmt. Aber es wäre schön, wenn wir den Kunden in Deutschland ein ähnlich komplettes Angebot machen könnten wie heute schon in Italien und Frankreich“. Der Vorstandvorsitzende räumt allerdings ein, die Credit Agricole wolle in dieser Phase großer wirtschaftlicher Unsicherheit erst einmal organisch wachsen.
Angriff auf Jahreshoch
Die französischen Banken haben ihre Hausaufgaben gemacht und stehen besser da als die deutsche Konkurrenz. Eine Übernahme der Commerzbank ist mittelfristig durchaus möglich.
Der Kurs der Aktie der Commerzbank nimmt angetrieben von den neuen Spekulationen das Jahreshoch bei 11,73 Euro ins Visier. Gelingt der Ausbruch, sind Kurse von mehr als 12,00 Euro kurzfristig drin. Eine Unterstützung liegt um 11,37 Euro. Die 200-Tage-Linie verläuft auf Höhe von 9,36 Euro.
Die Commerzbank-Aktie weist weiterhin ein positives Chance-Risiko-Verhältnis auf. Das Kursziel beläuft sich auf 14,00 Euro. Wer bereits investiert ist, beachtet den Stopp bei 9,00 Euro.