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10.05.2021 Carsten Kaletta

Commerzbank deckt am Mittwoch ihre Karten auf

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Commerzbank

Mit großer Spannung fiebern die Investoren den aktuellen Zahlen der Commerzbank entgegen. Nach Einschätzungen von Analysten hält der radikale Konzernumbau inklusive des Abbaus Tausender Jobs das Finanzinstitut in der Verlustzone. Die Anleger sind im Vorfeld durchaus optimistisch – die Aktie kann zum Auftakt in die neue Handelswoche zulegen.

Unter dem Strich erwarten die Experten im Schnitt einen Quartalsverlust von 131 Millionen Euro. Die genauen Zahlen für den Zeitraum Januar bis einschließlich März 2021 legt das Institut an diesem Mittwoch, dem 12. Mai, vor.

Die Bank hatte Anfang April mitgeteilt, dass das Quartalsergebnis durch Abfindungen und weitere Kosten im Zusammenhang mit dem Konzernumbau in Höhe von insgesamt rund 470 Millionen Euro belastet sein wird. Die Gesamtkosten für den bis 2024 laufenden Konzernumbau beziffert der Vorstand nun auf etwas mehr als zwei Milliarden. Bislang war der Vorstand von 1,80 Milliarden Euro ausgegangen. Etwa die Hälfte davon wurde bereits im vergangenen Jahr in der Bilanz berücksichtigt.

Strenger Sparkurs

Mit einem harten Sparkurs will der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Manfred Knof das Institut, dessen größter Anteilseigner seit der Finanzkrise 2008/2009 der deutsche Staat ist, zurück in die Erfolgsspur führen. Die Zahl der Vollzeitstellen soll konzernweit bis Ende 2024 von knapp 40 000 auf 32 000 zusammengestrichen werden. Das Filialnetz in Deutschland wird auf 450 Standorte fast halbiert. Auch das Auslandsnetz wird geschrumpft.

Ab 2022 erwarten Analysten schwarze Zahlen

Nach einem Verlust von rund 2,90 Milliarden Euro im vergangenen Jahr peilt der neu formierte Vorstand zumindest operativ 2021 ein positives Ergebnis an. Wenn dann 2024 alle Sparpläne umgesetzt sind, will die Bank im Tagesgeschäft 2,70 Milliarden Euro verdienen. Mit einem Nachsteuergewinn rechnen Analysten ab dem kommenden Jahr.

Knofs oberstes Ziel ist die Senkung der Kosten: Von rund 6,70 Milliarden Euro im vergangenen Jahr sollen sie bis 2024 um 1,40 Milliarden Euro gedrückt werden. Dann sollen auch für die Aktionäre des Frankfurter MDax -Konzerns wieder bessere Zeiten anbrechen: Für das Geschäftsjahr 2023 strebt der Vorstand nach mehreren Nullrunden die Ausschüttung einer Dividende an.

Wichtige Personalien auf HV am 18. Mai

Eine Woche nach Vorlage der Quartalszahlen stellt sich die Commerzbank-Führung den Anteilseignern. Bei der Hauptversammlung (HV) am 18. Mai, die coronabedingt erneut online abgehalten wird, spielen Personalien eine große Rolle. Auf der Tagesordnung steht die Wahl von fünf neuen Mitgliedern für den Aufsichtsrat - inklusive des neuen Chefkontrolleurs.

Die Commerzbank gewinnt am Montag rund ein Prozent und notiert bei 5,66 Euro. Damit befindet sich der Aktienkurs über der charttechnisch wichtigen 5,55-Euro-Marke.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Auch wenn die Kosten etwas höher als gedacht ausfallen, geht es spürbar voran, was positiv zu bewerten ist. Commerzbank-Chef Manfred Knof hat wie versprochen auf die Tube gedrückt. Auch personell (auf der Spitzen-Ebene) könnte ab 18. Mai – mit der Wahl des neuen Chef-Kontrolleurs – wieder mehr Ruhe einkehren. Mutige können vor den Zahlen bereits einsteigen und darauf setzen, dass die Commerzbank die Analysten-Erwartungen schlägt. Investierte Anleger bleiben dabei.

(Mit Material von dpa-AFX)

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