Viele europäische Großbanken haben bereits ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlicht, doch noch waren nicht alle an der Reihe. Die Spannung steigt auch bei der Commerzbank, die am 4. November ihre Bücher öffnen will. Eine neue Studie der Analyten von Bloomberg Intelligence legt jetzt sogar nahe, dass die Bank den Konsens übertreffen könnte. Das würde die Rallye weiter nähren.
Im letzten Jahr hat nicht nur die Commerzbank ihre Risikovorsorge drastisch nach oben gefahren. Eine drohende Pleitewelle infolge der Pandemie zwang alle Institute ihre Rückstellungen für potenziell ausfallgefährdete Darlehen zu erhöhen. Doch die Zahl der Insolvenzen wurde durch staatliche Hilfsmaßnahmen ausgebremst. Die Konjunkturerholung im Sommer ermöglicht es nun, weniger Kapital für diese Rücklage aufzuwenden.
Genau dort setzt die Analysten von Bloomberg Intelligence an: Der Konsens erwartet für das Gesamtjahr 731 Millionen Euro Risikovorsorge. Im ersten Halbjahr wurden aber lediglich 235 Millionen Euro gebucht. Daher könnte es eine positive Überraschung geben, auch der Gewinn könnte durch geringere Rückstellungen höher ausfallen.
Das Nettozinseinkommen könnte sich zudem nach den Prognosen der Analysten bei 1,10 bis 1,20 Milliarden Euro im dritten Quartal eingependelt haben. Dort sollte ein Boden erreicht sein. Zwar wären dies zehn bis 15 Prozent weniger als vor einem Jahr, aber der Konsens erwartet nur 1,12 Milliarden Euro, was ein Mehrjahrestief darstellen würde. Somit seien auch hier positive Überraschung möglich, so die Experten von Bloomberg Intelligence.
Der Konsens könnte bei den Prognosen für die Q3-Zahlen zu konservativ gerechnet haben. Der Kurs hat mittlerweile die Marke von 6,40 Euro erreicht, steigt die Aktie weiter, sind Anschlussgewinne wahrscheinlich. Bei 6,85 Euro wartet das Mehrfachhoch. Investierte bleiben dabei und beachten den nachgezogenen Stopp, Mutige können auf eine positive Zahlenvorlage setzen und jetzt noch zugreifen.
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