Ende Oktober hatte die Commerzbank ihr langerwartetes Strategie-Update präsentiert und damit die Umbaupläne von Vorstandschef Martin Zielke abgenickt. Neben Investitionen in die Digitalisierung sollen aber auch Filialen geschlossen und Stellen gestrichen werden. Betriebsräte der Commerzbank meldeten sich jedoch heute zu Wort und kritisierten das Management für das Vorgehen.
Verdi-Gewerkschaftsführer Stefan Wittmann sagte am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters: „Ich bin sehr erstaunt über die mangelnde Konkretisierung und Detailtiefe, die das Management gegeben hat.“
Offenbar habe das Management noch nicht bekannt gegeben, welche Filialen geschlossen werden und welche Geschäftsbereiche letzten Endes betroffen sein werden.
Nähere Details werden voraussichtlich am 5. Dezember veröffentlicht. An diesem Tag soll in Frankfurt eine Betriebsversammlung mit der Personalchefin Bettina Orlopp stattfinden.
In den kommenden Jahren plant der Konzern 4.300 Vollzeitstellen abzubauen, gleichzeitig aber 2.000 neue in den Bereichen Vertrieb und IT neu zu schaffen. Daneben sollen etwa 200 der rund 1.000 Filialen geschlossen werden. Die Kosten für das Strategieprogramm sollen sich laut der Bank auf rund 1,6 Milliarden Euro belaufen.
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Anleger dürfen gespannt sein, welche konkreten Details das Management am 5. Dezember vorlegen wird. DER AKTIONÄR rät jedoch vorerst von einem Einstieg bei der Commerzbank ab, denn die Probleme sind nicht von der Hand zu weisen. Die europäische Bankenlandschaft leidet weiter unter den extrem niedrigen Zinsen, die unter Christine Lagarde wohl auf absehbare Zeit nicht wieder erhöht werden. Zudem muss die Bank erst noch beweisen, dass sie den Umbau erfolgreich meistern kann.
Mit Material von dpa-AFX.