Spätestens wenn die Deutsche Bank ihre Q1-Zahlen am 26. April vorlegt, wollen die beiden Geldhäuser bekannt geben, ob die Gespräche über einen Zusammenschluss vertieft werden. Viele Anteilseigner und Arbeitnehmervertreter sind dagegen. Ein Scheitern ist immer noch denkbar. Doch die Übernahmespekulationen rund um die Commerzbank dürften trotzdem nicht abreißen.
Der deutsche Bankenmarkt ist der attraktivste in Europa. Mehrere Auslandsbanken haben sich große Marktanteile geschnappt. Die wollen sie ausbauen und deshalb werden auch Übernahmen wahrscheinlicher.
ING war Erster
Im Gespräch waren bereits einige ausländische Interessenten für die Commerzbank. Sie stehen schon in den Startlöchern, sollten die Gespräche mit der Deutschen Bank scheitern. Gestern wurde die ING Groep als neuster Interessent genannt. Nach neuesten Berichten der Financial Times waren die beiden Institute schon vor den Verhandlungen mit der Deutschen Bank in informellen Gesprächen.
Ein alter Bekannter
Auch die italienische Unicredit wurde häufig als möglicher Käufer genannt. Bereits 2005 hatte sie die Hypovereinsbank gekauft und durch hohe Dividenden seitdem stark davon profitiert. Die Commerzbank wäre eine Bereicherung, da Synergien mit der Hypovereinsbank bestehen.
Noch wehrt die Politik die ausländischen Anfragen ab. Es soll ein nationaler Champion entstehen, auch um die Deutsche Bank zu stabilisieren. Dabei würde auch eine fusionierte Bank zudem unter den großen Instituten nach der Marktkapitalisierung zu den kleinsten Geldhäusern in Europa gehören.
Starkes Kaufsignal
DER AKTIONÄR hält weiter an der Spekulation bei der Commerzbank fest. Mit dem Überspringen der 200-Tage-Linie bei 7,70 Euro wurde ein starkes Kaufsignal ausgelöst. Das Kursziel beträgt 10,00 Euro, ein Stopp wird bei 6,00 Euro gesetzt.