Die Berichtssaison läuft weiter auf Hochtouren. Heute hat das französische Bankhaus BNP Paribas überraschend starke Zahlen geliefert. Auch die Commerzbank-Aktie ist im Aufwind. Die Bewertung könnte für viele Anleger ein Einstiegsgrund sein.
Die BNP ist trotz der Verwerfungen infolge des Ukraine-Kriegs mit deutlich mehr Gewinn in das Jahr gestartet. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 2,1 Milliarden Euro und damit fast ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor, wie das Geldhaus am Dienstag in Paris mitteilte. Damit übertraf das Institut die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten deutlich.
Das lag auch an deutlich gestiegenen Einnahmen, vor allem in der hauseigenen Investmentbank: Die gesamten Erträge des Konzerns wuchsen im Jahresvergleich um knapp zwölf Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Zudem belasteten drohende Kreditausfälle das Ergebnis nur rund halb so stark wie ein Jahr zuvor, da die Bank einen Teil ihrer zuvor gebildeten Risikovorsorge auflösen konnte.
Deutsche Geldhäuser wie die Commerzbank haben im abgeschlossenen Quartal anders als die BNP ihre Risikovorsorge hochgefahren. Klar ist, dass Frankreich weniger von den wirtschaftlichen Effekten des Ukraine-Krieges abhängt als Deutschland. Allerdings könnte die Ausschüttung der Franzosen übereilt gewesen sein im derzeitigen Umfeld.
Bei der Commerzbank sticht für viele Anleger nun wieder die Bewertung anhand des KGVs ins Auge. Mit einem laufenden Wert von 9 robbt sich Aktie an den Schnitt der Peers in Europa von 8-9 heran. Dafür, dass die Sanierung bei der Bank erst 2021 begann und noch nicht abgeschlossen ist, ist das eine positive Entwicklung. Zumal das durchschnittliche KGV der Commerzbank in den letzten zehn Jahren bei über 60 lag. Historisch ist die Aktie nun also günstig.
Die Marke von sechs Euro konnte bei der Notierung bisher verteidigt werden. Die positiven Zahlen der BNP Paribas sollten dem Sektor heute Rückenwind verliehen. Mutige können bei der Commerzbank noch zugreifen und beachten den Stopp bei 5,10 Euro.
Mit Material von dpa-AFX.
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