Die Commerzbank-Aktie hat im Gegensatz zum Gesamtmarkt ein gutes Jahr hingelegt. Der Konzern verzeichnete 2022 rund 30 Prozent an Wertzuwachs – der MDAX hat rund 28 Prozent verloren. Anleger stellen sich nun die Frage, ob dieser Aufwärtstrend auch im kommenden Jahr anhält. Geht es nach den Analysten, hätte die Aktie weiteres signifikantes Aufwärtspotenzial.
Mit der der kanadischen RBC hatte sich zwar zuletzt ein Analystenhaus "nur" neutral zur Commerzbank-Aktie geäußert: das Kursziel für den MDAX-Wert von 8,00 auf 8,50 Euro angehoben und die Einstufung auf "Sector Perform" belassen. Die Mehrheit der von Bloomberg befragten Analysten zeigt sich hingegen zuversichtlich für den Finanztitel. Von 25 befragten Experten empfehlen 14 den Bank-Titel nämlich zum Kauf. Elf (einschließlich der RBC Bank) nehmen eine neutrale Haltung ein. Und: Keiner der Experten würde die Aktie verkaufen. Das Konsensziel auf 12-Monatssicht beträgt 9,97 Euro und impliziert weiteres Aufwärtspotenzial – ausgehend vom aktuellen Kursniveau.
Der AKTIONÄR ist indes noch optimistischer und sieht zweistellige Kurse im kommenden Jahr Zum einen ist die Commerzbank mit einem 2023er-KGV von 7 nach wie vor günstig. Die Peer-Group wird mit dem Achtfachen Gewinnmultiple an der Börse bezahlt. Und auch das Kurs-Buch-Verhältnis (KBV) von 0,4 signalisiert eine Unterbewertung. Die Wettbewerber kommen im Schnitt auf das Doppelte, und zwar 0,8.
Die Commerzbank-Aktie verliert am letzten Handelstag des Jahres 2022 ein halbes Prozent auf 8,77 Euro. Die nächste Hürde auf dem weiteren Weg nach oben ist die psychologisch wichtige Neun-Euro-Marke, im Anschluss steht das Verlaufshoch vom 10. Februar bei 9,12 Euro im Weg. Wird auch dieses Hindernis übersprungen, rückt das 52-Wochen-Hoch bei 9,51 Euro (21. Februar) ins Visier. Im Falle einer Konsolidierung bilden das Juni-Hoch (21. Juni) bei 8,64 Euro und das November-Hoch (7. November) bei 8,43 Euro jeweils Unterstützung.
Die Commerzbank-Aktie könnte im kommenden Jahr eine positive Überraschung werden. Neben der Bewertung, den steigenden Zinsen dürften auch die geplanten Dividenden-Ausschüttungen neue Investoren anlocken. Überdies könnte der harte Restrukturierungkurs für weitere, in den Erwartungen noch nicht hinreichend berücksichtigte Ergebnisverbesserungen sorgen.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG