Russland liefert wieder Gas durch Nord Stream 1, wahrscheinlich aber weniger als vor der planmäßigen Wartung. Damit scheint ein Lieferstopp vorerst abgewendet. Gerade konjunktursensible Aktien wie die Commerzbank dürfte das heute anschieben. Denn eine Rezession könnte noch abgewendet werden.
Es fließt wieder Gas durch die Ostseepipeline Nord Stream 1. Das bestätigte ein Sprecher der Nord Stream AG am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Die Mengen sind jedoch geringer als vor der Außerbetriebnahme der Pipeline wegen einer Wartung am 11. Juli.
„Auf den Tag hochgerechnet ergeben sich Gaslieferungen von 45 bis 50 Millionen Kubikmeter“, sagt Andreas Schröder vom Marktforschungsunternehmen ICIS dem Handelsblatt. Damit wäre Nord Stream 1 nur zu 30 Prozent ausgelastet. Vor der Wartung waren es immerhin noch 40 Prozent.
Unterdessen hat die US-Bank JPMorgan die Commerzbank-Aktie erneut unter die Lupe genommen. Die Einstufung bleibt auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 8,20 Euro. Analyst Kian Abouhossein ließ in einer aktuellen Studie negative Sondereffekte von der polnischen Tochtergesellschaft mBank in seine Schätzungen für das Finanzinstitut einfließen. Für dieses Jahr kürzte er seine bereinigte Gewinnprognose je Aktie um sieben Prozent, für die Folgejahre sei aber alles mehr oder weniger unverändert geblieben.
Die Aktie dürfte nach der Meldung über die Wiederaufnahme der Gas-Lieferungen ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen. Zudem wird die EZB heute die Zinswende einleiten. Erhöht die Notenbank die Zinsen stärker als gedacht, sollte das weiteren Rückenwind verleihen. Die Aktie ist keine laufende Empfehlung mehr.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot.
Mit Material von dpa-AFX.