Der Bankensektor steht am Dienstag im Fokus der Anleger. Der Grund: Die Schweizer Credit Suisse hat in einem lästigen US-Steuerstreit eine Einigung erzielt. Von dem positiven Sentiment profitiert auch die Aktie der Commerzbank. Auch ein bullisher Analystenkommentar tut dem Titel gut.
Merrill Lynch hat die Einstufung für die Commerzbank-Aktie auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 17 Euro belassen. Die unterdurchschnittliche Kursentwicklung der Commerzbank-Titel nach der vom Wettbewerber Deutsche Bank angekündigten Kapitalerhöhung sei nicht gerechtfertigt, so Analyst Johan Ekblom in seiner Studie. Die Kapitalmaßnahme der Deutschen Bank lasse keine direkten Rückschlüsse auf die Commerzbank zu. Die aktuelle Kernkapitalquote sowie der erwartete Kapitalaufbau seien ausreichend.
Mehrheit ist skeptisch
Damit liegt Ekblom mit seiner Einschätzung deutlich über dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten. Die Experten trauen dem Titel im Schnitt nur 12,75 Euro zu. Derzeit stufen zehn Analysten die Aktie mit „Kaufen“ ein, 17 Experten sehen in der Aktie eine Halte-Position, zehn Analysten empfehlen die Aktie zum Verkauf.
Kurzfristig wenig Phantasie
Bei der Commerzbank-Aktie kommt es nun darauf an, dass die 11-Euro-Marke hält. Hier verläuft eine wichtige Unterstützung. Falls sie nicht hält, ist ein weiterer Fall der Aktie Richtung zehn Euro wahrscheinlich. DER AKTIONÄR sieht derzeit keine nachhaltigen Kurstreiber für den Wert. Der Aktienkurs hat viel Positives vorweggenommen. Richtig spannend wird es wohl erst wieder im Juli, wenn die Bank die Zahlen für das zweite Quartal vorlegt. Dann wird die Börse sehen, wie gut der Vorstand mit dem Abbau der Non-Core-Assets vorankommt.
(Mit Material von dpa-AFX)