Vergangene Woche hat sich bewahrheitet, was Anfang des Monats nur ein Gerücht gewesen ist: Der US-Hedgefonds Cerberus Capital steigt mit knapp fünf Prozent bei der Commerzbank ein. Nun zeigt sich: Das ist noch nicht alles.
Laut Süddeutscher Zeitung wollen die Amerikaner auch einen Sitz im Aufsichtsrat der Bank anstreben. Bereits im November könnte demnach ein Vertreter von Cerberus in das Kontrollgremium einziehen. Welcher Großaktionär im Gegenzug einen Sitz verlieren würde, ist noch unklar.
Cerberus fiel in der Vergangenheit schon als harter Sanierer auf: Im Jahr 2007 stiegen die Amerikaner bei der österreichischen Bawag PSK Bank ein, die sich in der Krise befand. Das Institut wurde durch den Verkauf von Auslandstöchtern und Stellenstreichungen erfolgreich saniert.
Glücksfall für Kleinanleger
Der Einstieg von Cerberus ist für Kleinaktionäre der Commerzbank positiv. Vorstandsvorsitzender Martin Zielke bekommt so den Rücken für den laufenden Konzernumbau gestärkt. Zieht Cerberus tatsächlich in den Aufsichtsrat ein, könnte die Restrukturierung schneller abgeschlossen sein, als gedacht. Cerberus könnte zudem auf eine Dividende pochen, von der alle Aktionäre profitieren würden.
Die Aktie der Commerzbank ist langfristig aussichtsreich. DER AKTIONÄR hat ein Kursziel von 14,00 Euro ausgegeben. Ein Stopp empfiehlt sich bei 8,00. Wer noch nicht investiert ist, sollte jedoch die Zahlen zum zweiten Quartal abwarten. Denn bei Vorlage der Bilanz am Mittwoch, 2. August, wird mit einem Verlust gerechnet.