Ihre polnische Tochter mBank wird die Commerzbank auch im dritten Quartal belasten. Die mBank habe im Zusammenhang mit ihrem Schweizer-Franken-Portfolio eine zusätzliche Vorsorge von umgerechnet rund 490 Millionen Euro gebildet, gab die Commerzbank am Dienstagabend bekannt. Die Aktie rutscht deutlich ab.
Das operative Ergebnis der Commerzbank werde im dritten Quartal in entsprechender Höhe belastet. Trotz der neuerlichen Vorsorge in Polen hält die Bank an ihrem Ergebnisziel für 2022 fest und will weiterhin ein Konzernergebnis von mehr als einer Milliarde erreichen, wie Finanzchefin Bettina Orlopp ankündigte.
Diese Prognose setze weiterhin voraus, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen der geopolitischen Situation nicht deutlich verschärften und die Unsicherheiten über die Energieversorgung keine signifikante Erhöhung der Risikovorsorge für potenzielle zukünftige Kreditausfälle erforderten.
Insgesamt belaufe sich die Vorsorge für die auf Fremdwährungen indexierten Kreditverträge der mBank nun auf rund 1,43 Milliarden Euro.
Die neuerliche Ertragsbelastung kommt den Angaben zufolge zu den bereits im Juli dieses Jahres für das dritte Quartal angekündigten negativen Erträgen infolge der gesetzlichen Regelung zu Zins- und Tilgungsstundungen für private Immobilienfinanzierungen in Polen hinzu.
"Mit der zusätzlichen Vorsorge verschafft sich die mBank weiteren Spielraum für Einigungen bei ihrem Schweizer-Franken-Portfolio", erklärte Orlopp.
Trotzdem rechnet die Commerzbank für das dritte Quartal mit einem positiven operativen Ergebnis des Konzerns, sofern wegen der Energieversorgung keine weitere signifikante Bildung von Risikovorsorge notwendig wird, wie es hieß.
Die Commerzbank-Aktie verliert nach der Meldung über fünf Prozent, wodurch sich das zuletzt starke Chartbild eintrübt. Trotzdem schätzt DER AKTIONÄR, dass angesichts steigender Zinsen bei der Commerzbank die Chancen die Risiken insgesamt überwiegen. Dabeibleiben.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".