Die Commerzbank-Aktie gehört am Montag zu den stärksten Werten im deutschen Leitindex. Neu entflammte Übernahmespekulationen, ausgelöst durch ein Spiegel-Interview, treiben den Kurs nach oben. Charttechnisch betrachtet kommt das Kursplus zur rechten Zeit. Eine wichtige Unterstützung wurde bereits kurzzeitig unterschritten.
Commerzbank erster Kandidat
Der Chef der Finanzholding RHJ, Leonard Fischer, rechnet in dem Interview mit dem Nachrichtenmagazin mit Übernahmeattacken auf deutsche Banken. Ein Händler sagte: "Das rückt als erstes die Commerzbank-Aktie in den Fokus. Hier kommt im Markt, gerade in der aktuell schwierigen Zeit für die Bank, immer als erstes Fantasie auf." Fischer zufolge könnten südeuropäische Banken als Gewinner aus einer solchen Neuordnung hervorgehen. Sie hätten nämlich höhere Gewinnmargen, kämen aber schwerer an Einlagen heran.
Neues Tief am Freitag
Am vergangenen Freitag hatte die Commerzbank-Aktie die Unterstützungszone um 10,65 herum unterschritten. Es drohte zum Wochenauftakt ein Absturz in Richtung der wichtigen Auffanglinie bei 10 Euro. Neben dem 50%-Fibonacci-Retracement der Aufwärtsbewegung zwischen Juli 2013 und April 2014 verläuft hier eine Horizontale. Zudem ist die Marke aus psychologischer Sicht sehr entscheidend.
Von einer charttechnischen Entwarnung zu sprechen ist es aber noch viel zu früh. Erst wenn die Marke von 11,80 Euro etwa überwunden wird, wäre das ein deutliches Kaufsignal. Bis dahin hat die Aktie aber einen weiten Weg vor sich.
Intakter Abwärtstrend
Noch ist der kurzfristige Abwärtstrend bei der Commerzbank intakt und damit das Risiko einer Fehlspekulation weiter recht hoch. Auch fundamental betrachtet ist das Potenzial der Aktie begrenzt. Allerdings würde eine Übernahmeschlacht um die Commerzbank alles andere über den Haufen werfen.
(Mit Material von dpa-AFX)