Die aktuelle Nachrichtenlage ist bei der Commerzbank eher ernüchternd. Trotz überraschend guten Q3-Ergebnissen tut sich die Bank mit finalen Entscheidungen schwer. Das Übernahmeangebot für die Comdirect könnte sich verzögern, gleiches gilt für den Verkauf der polnischen mBank und auch ein klares Strategiepapier lässt weiter auf sich warten. Trotz großer Ambitionen läuft es nicht bei der Bank.
Zumindest konnte die Commerzbank bei der vorläufigen Bekanntgabe der Quartalszahlen überraschen. Das schlug sich auch im Kursverlauf nieder. Der Kurs stieg den fünften Tag in Folge und löste charttechnisch betrachtet bei 5,73 Euro ein kurzfristiges Kaufsignal aus. Die Aktie hat erstmals seit Mai die 100-Tage-Linie zurückerobert.
Doch der nächste Widerstand wartet bereits knapp über der 6-Euro-Marke. Hier liegt das September-Hoch. Sollte auch dieser überwundern werden, kann es kurzfristig bis 8,74 Euro hinausgehen. Gibt es hingegen einen Rücksetzer, liege die Unterstützung bei 5,30 Euro. Wird diese nach unten durchkreuzt, drohen Kursverlust bis zum Jahrestief bei 4,70 Euro.
Obwohl das Momentum positiv schlägt, bleibt weiter unklar, wie es um den deutschen Bankensektor steht. Zwar profitieren die Banken von den Fortschritten im Handelsstreit, doch dürften die gesamtwirtschaftlichen Probleme durch eine drohende Rezession den steinigen Umbau erschweren. Zusätzlich halten interne Probleme den Bankkonzern auf. Daher rät DER AKTIONÄR an der Seitenlinie zu warten.