Die unerwartet starken Zahlen, die die Commerzbank vorab für das erste Quartal meldete, stützten letzte Woche den Kurs. Allerdings bleibt die Lage weiterhin volatil. Zum Wochenauftakt droht die Notierung unter wichtige Marken zu rutschen. Experten haben dennoch eine klare Meinung zu der Aktie.
Mit 284 Millionen Euro Nettogewinn hat sich die Commerzbank im abgelaufenen Quartal eindrucksvoll zurückgemeldet. Das ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahreszeitraum. Besonders erfreulich war der Anstieg des Zinseinkommens um rund zwölf Prozent. Das zeigt, dass man von den gestiegenen Marktzinsen in der Eurozone und höheren Leitzinsen in Polen über die Tochter mBank bereits profitiert.
Niemand rät zum Verkauf
Die Bewertung ist mit einem laufenden KGV von rund 8 an die Peergroup herangerückt. Damit ist die Aktie aus dieser Perspektive attraktiv. Nach den vorläufigen Zahlen haben zudem zahlreiche Analysten ihre Ziele angepasst. Derzeit würde niemand der Experten mehr das Papier aus der Hand geben. 15 der 27 Analysten raten nun dabeizubleiben, zwölf würden kaufen. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 8,74 Euro, was noch vom aktuellen Niveau noch fast 40 Prozent Potenzial bedeutet.
Licht und Schatten
Das wirtschaftliche Umfeld wird in den kommenden Quartalen nicht leichter. Das Thema Kreditausfälle dürfte wieder in den Fokus rücken. Auch die Commerzbank hat ihre Rückstellungen zuletzt hochgefahren. Bisher gibt es aber keine konkreten Probleme. Stützend dürfte das Zinsumfeld wirken, dass die EZB schon im Sommer die Zinsen anheben könnte, statt erst im Herbst.
Ein Investment in die Aktie der Commerzbank bleibt spekulativ. Die Bewertung hat sich allerdings zuletzt verbessert, die Experten werden optimistischer. Heute wird wichtig sein, dass zum Wochenauftakt die Marke von sechs Euro gehalten werden kann. Gelingt das nicht, käme bei 5,90 Euro eine Unterstützung in Sicht. In der anderen Richtung wartet um 6,55 Euro der GD200. Mutige können zugreifen.
Hinweise auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.
Aktien der Commerzbank befinden sich im AKTIONÄR-Depot und im Hebel-Depot