Die Coinbase-Aktie eilt in den letzten Wochen von einem Jahreshoch zum nächsten. Mittlerweile hat sie fast die 250-Dollar-Marke erreicht, dennoch ist das Aufwärtsmomentum ungebrochen. Nun erhöht sogar Goldman Sachs sein Kursziel dramatisch und bewertet die Aktie neu. Das muss aber nicht unbedingt ein positives Zeichen sein.
Goldman-Analyst William Nance stuft Coinbase nun mit „Neutral“ ein, nachdem er zuvor zum Verkauf des Papiers geraten hatte. Sein Kursziel hob er von 170 Dollar um beeindruckende 65 Prozent auf 282 Dollar an. Damit sieht die US-Investmentbank noch ein Potenzial von circa 15 Prozent gegenüber dem Donnerstagsschlusskurs. Zum Vergleich: Der Konsens der bei Bloomberg gelisteten Experten liegt bei 171,22 Dollar, was ein Abwärtspotenzial von fast 30 Prozent impliziert.
Die Coinbase-Aktie reagiert am frühen Freitagnachmittag auf die Neueinschätzung von Goldman kaum. Möglicherweise auch, weil Nance mit seinen Analysen in der Vergangenheit sehr häufig falsch lag.
Während er im Jahr 2021 bei Kursen über 150 und sogar 200 Dollar stets zum Kauf riet, wechselte er im Jahr 2022 ins Lager der Bären und empfahl Coinbase zu verkaufen, als das Papier 100 Dollar und weniger kostete. Angesichts dessen wie zuverlässig der Kurs entgegen der Erwartungen von Goldman Sachs lief, könnte das Re-Rating der Investmentbank sogar ein erstes Warnsignal für eine größere Korrektur sein.
Grundsätzlich ist eine derart hohe Anhebung des Kursziels sowie das Re-Rating von "Verkaufen" auf "Neutral" etwas sehr positives. Im konkreten Fall der Neueinstufung von Coinbase durch Goldman Sachs könnte das aber viel mehr auf eine bevorstehende größere Korrektur hinweisen. Solange der steile Aufwärtstrend intakt bleibt, dürfte es aber vorerst weiter nach oben gehen. Das Kursziel des AKTIONÄR liegt bei 250 Euro.