Der Getränkemulti Coca-Cola rechnet mit deutlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf sein Geschäft im zweiten Quartal. Seit Anfang April sei die verkaufte Menge weltweit um rund 25 Prozent geschrumpft, teilte das Unternehmen am Dienstag in Atlanta mit. Die Anleger nehmen es mit Fassung.
Die schwachen Geschäfte gehen laut Coca-Cola vor allem auf die deutlich geringere Nachfrage der gewerblichen Kunden zurück, mit denen das Unternehmen rund die Hälfte seines Umsatzes macht. Wie stark dies das zweite Jahresviertel und im Gesamtjahr 2020 letztendlich beeinträchtigen werde, sei noch unklar. Es hänge stark davon ab, wie lange das Abstandhalten und das Zuhausebleiben andauern werde, aber auch wie schnell sich die Konjunktur erholen werde.
Im ersten Quartal ging der Umsatz im Jahresvergleich um ein Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar zurück. Unter dem Strich blieb ein Gewinn für die Anteilseigner von knapp 2,8 Milliarden Dollar und damit 65 Prozent mehr als im Vorjahr.
Der Gewinn je Aktie auf vergleichbarer Basis legte um acht Prozent auf 0,51 Dollar zu.
Es ist längst klar, dass Corona auch die Getränkeindustrie hart trifft. Coca-Cola hat sich dafür im ersten Quartal aber wacker geschlagen. Nun kommt es darauf an, was die Politik mit der Gastronomie vorhat. In Deutschland etwa steht die Öffnung von Restaurants und Kneipen noch nicht auf dem Plan. Auch für die Zeit, wenn die Gastronomie wieder aufmacht, sind Top-Umsätze erst einmal nicht zu erwarten. Der Grund: Die Gästezahl könnte deutlich begrenzt werden. Ergo: Es kommen noch ein paar herausfordernde Monate auf Getränkeunternehmen zu. Vorteil Coca-Cola: Das Unternehmen steht dank neuer, vielversprechender Marken und einer immer noch starken Kernmarke deutlich besser da als noch vor zwei Jahren. Langfrist-Anleger bleiben investiert.
(Mit Material von dpa-AFX)