Clownshow mit Donald – so wird Börse zum Casino

Clownshow mit Donald – so wird Börse zum Casino
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Andreas Deutsch 10.04.2025 Andreas Deutsch

Zölle! Richtig hoch! Nein, doch nicht. Nur für China. Da noch mehr! Was der amerikanische Präsident abzieht, ist ganz wildes Kino. Spaßig findet es an der Börse niemand, dafür ist der Schaden viel zu groß – in vielerlei Hinsicht. Trump sitzt selbstverschuldet in der Falle. Er hat nur eine Chance, da herauszukommen.

Was war es, was Trump zum Umdenken im Zollkrieg bewogen hat? Die anziehenden Renditen der US-Bonds, die Neuschulden für das eh heillos verschuldete Amerika noch kostspieliger machen? Der Gegenwind durch Parteigenossen, Wähler, Top-Banker? Oder der Crash am Aktienmarkt? Wahrscheinlich ein Mix aus allem. Noch interessanter die Frage: Warum um alles in der Welt hat er nicht damit gerechnet? Haben er und seine ganzen Top-Berater wirklich geglaubt, alle würden jubeln, wenn der Weltwirtschaft die größte Krise seit Corona droht?

Millionen Privatanleger verfluchen Trump. Sein Zollhammer führte dazu, dass massenhaft Stoppkurse ausgelöst wurden. Nun stehen die Kurse wieder merklich höher, aber davon haben die Kleinaktionäre nichts mehr.

Es bleibt ein immenser Vertrauensverlust. Auch deswegen: Am Sonntag sollen Trump und Finanzminister Scott Bessent nach der heftigen Reaktion der Märkte eine Zollpause diskutiert haben. Am Montag sorgte diese Meldung für eine Rally, bis das Weiße Haus dementierte: Fake News. Die Kurse brachen daraufhin wieder ein.

Am Mittwoch appellierte Trump auf X an die Anleger, durchzuhalten. „Das ist eine fantastische Kaufgelegenheit.“ Trump als Insider-Börsenhändler: fette Kursgewinne mit Ansage.

Eine Sache hassen die Anleger besonders: Unsicherheit. Trump, der als großer Hoffnungsträger für die Aktienmärkte galt, sorgt derzeit für Chaos. Fed-Chef-Powell, CEOs, Investoren können nicht planen, wenn Trump so weitermacht. Die Börse wird hin- und herspringen wie ein Flummi.

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Infront S&P 500 (WKN: A0AET0)

Trump will vieles sein, aber bestimmt kein Risikofaktor. Ein Clown will er genauso wenig sein, deswegen sollte er es unbedingt bei den 90 Tagen Zollpause belassen. Am besten befasst er sich jetzt erst einmal ausgiebig mit irgendeinem anderen amerikanischen Problem. Die Börse wird sich früher oder später beruhigen. Mit einem positiven Ausgang im Zollstreit würden die Chancen auf ein weiteres gutes Aktienjahr enorm steigen.

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