Die Berichtssaison in den USA nimmt kräftig Fahrt auf. Mit Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs haben am Dienstag gleich drei große US-Banken ihre neuesten Quartalszahlen veröffentlicht. Bei den Anlegern kommen sie in der ersten Reaktion größtenteils gut an.
Glänzende Geschäfte an den Kapitalmärkten haben bei der US-Großbank Citigroup den leicht sinkenden Zinsüberschuss und die Folgen des Konzernumbaus etwas dämpfen können. Im dritten Quartal war der Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um rund acht Prozent auf gut 2,9 Milliarden Dollar gefallen. Der Zinsüberschuss ging um drei Prozent auf 13,4 Milliarden Dollar zurück.
Insgesamt legten die Erträge leicht auf etwas mehr als 20 Milliarden Dollar zu. Das verdankte die Citigroup vor allem einem zweistelligen Anstieg der Provisionseinnahmen. In der Marktsparte zogen die Erträge leicht an und das, obwohl die Bank vor einigen Wochen noch vor einem Rückgang in diesem Bereich gewarnt hatte. Erträge und Gewinn fielen daher besser aus, als Experten erwartet hatten.
Goldman Sachs hat derweil im dritten Quartal dank glänzender Geschäfte an den Kapitalmärkten und in der Vermögensverwaltung deutlich mehr verdient als ein Jahr zuvor. Der Gewinn der US-Investmentbank zog im Vergleich zum Vorjahr um 48 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar an. Die Erträge legten um sieben Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar zu.
Darüber hinaus konnte Goldman Sachs die Kosten um acht Prozent auf 8,3 Milliarden Dollar drücken. Erträge und Gewinn fielen besser als von Experten erwartet aus. Die Aktie, die mit einem Plus von 36 Prozent in diesem Jahr ohnehin zu den stärksten US-Standardwerten gehört, legte vorbörslich in einer ersten Reaktion auf die Zahlen deutlich zu, gab dann aber zeitweise sogar leicht ab.
Als dritte im Bunde hat heute auch die Bank of America vorbörslich ihre Zahlen zum dritten Quartal vorgestellt. Steigende Kosten und eine höhere Risikovorsorge haben die Geschäfte demnach belastet. Allerdings fiel der Gewinnrückgang nicht so stark wie erwartet aus.
Der Überschuss ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent auf 6,4 Milliarden Dollar gefallen. Je Aktie waren das 0,81 Dollar nach 0,90 Dollar vor einem Jahr. Von Bloomberg befragte Analysten hatten mit einem etwas stärkeren Rückgang gerechnet.
Grund für den Gewinnrückgang waren deutlich höhere Kosten und eine gestiegene Risikovorsorge für Kreditausfälle. Die beiden Faktoren hatten das Ergebnis bereits im zweiten Quartal belastet. Die Erträge der Bank stiegen im dritten Jahresviertel hingegen leicht auf 25,3 Milliarden Dollar. Die Aktie legt im frühen US-Handel leicht zu.
Citigroup und Goldman Sachs sind laufende Empfehlungen von DER AKTIONÄR. Speziell Goldman Sachs hat mit den heutigen Zahlen erneut gezeigt, warum. Beide Aktien bleiben auf der Empfehlungsliste. Bei Bank of America bleiben Anleger dagegen an der Seitenlinie.
Mit Material von dpa-AFX.