Cisco Systems veröffentlichte die Zahlen für das zweite Quartal des laufenden Geschäftsjahres. Diese liegen knapp über den Schätzungen der Analysten. Trotzdem gibt die Aktie in einer ersten Reaktion deutlich nach – und der Grund dafür ist offensichtlich.
Der US-Netzwerkspezialist ist noch immer im Wandel vom reinen Hardware-Geschäft hin zum Anbieter von Netzwerk-Software und Services. Bereits vergangenes Jahr senkte Cisco-CEO Chuck Robbins die Umsatzerwartungen des Konzerns. Damals wurden für das schwächere Wachstum negative konjunkturelle Belastungen als Begründung angeführt.
Die Umstrukturierungen belasten den Konzern bis heute. So erwirtschaftete der Konzern im zweiten Quartal (bis 25. Januar 2020) zwölf Milliarden Dollar und damit vier Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Im gleichen Zeitraum stieg jedoch der Gewinn je Aktie um fünf Prozent auf 0,77 Dollar. Damit konnten die Analysten-Schätzungen leicht übertroffen werden. Analysten erwarteten einen Umsatz von 11,98 Milliarden Dollar und einen Gewinn je Aktie von 0,76 Dollar.
Ein Problem von Cisco ist das Kerngeschäft mit Infrastruktur-Produkten für Firmennetzwerke, denn hier schrumpfen die Umsätze am stärksten. Der Bereich „Infrastructure Platforms“ verbuchte einen Umsatzrückgang von acht Prozent.
Hoffnung macht der Bereich „Security“. Hier stiegen die Umsätze um neun Prozent. Aber das Umsatzvolumen des noch kleinen Geschäftsfeldes ist zu gering, um die rückläufigen Umsätze des Hardware-Geschäfts nachhaltig zu stützen.
Ausblick bleibt schwach
Dementsprechend ist die Prognose für die Umsatzentwicklung auch für das laufende Quartal negativ. Das Unternehmen rechnet für das dritte Quartal mit einem Umsatzrückgang von 1,5 bis 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Gewinn pro Aktie soll zwischen 0,79 bis 0,81 Dollar liegen.
Die sich wiederholenden Umsatzeinbußen belasten die Cisco-Aktie. Die Aktie ist angesichts eines KGVs von 15 zwar niedrig bewertet – doch mit dem verhaltenen Ausblick kann kein Ausbruch über die 50-Dollar-Marke gelingen. Vielmehr wird die Cisco-Aktie mit einem Kursverlust von über sechs Prozent abgestraft.
Wird die Transformation des Geschäftsmodells fortgeführt, winken langfristig höhere und – aufgrund der wiederkehrenden Natur der Software-Erlöse – auch stabilere Margen. Die Dividendenrendite von 2,8 Prozent bleibt zudem attraktiv. Investierte Anleger bleiben dabei und warten ab.