Keine Branche ist aktuell so stark wie die Halbleiter-Branche. Doch auch hier gibt es Aktien, die schwächer performen, als der Rest des Sektors. Xilinx ist ein solcher Kandidat mit Nachholpotential. Der FPGA-Hersteller lieferte ein solides Quartal ab, ist bei allen Zukunftstrends dabei, und konnte mit Huawei einen weiteren Großkunden gewinnen.
Ende Oktober lieferte Xilinx die Zahlen des zweiten Quartals 2018 ab. Der FPGA-Hersteller erzielte ein Umsatzwachstum von einem Prozent auf 620 Millionen Dollar, bei einem Gewinn je Aktie von 0,65 Dollar. Damit ist das abgelaufene Quartal das achte in Folge mit steigenden Erlösen.
Dass der Chiphersteller sich langsam wieder in Richtung Wachstum aufschwingt, liegt an den Verkäufen der neuentwickelten Produkte, die in zahlreichen Branchen zum Einsatz kommen. Hier sind der Ultrascale-FPGA, der insbesondere in Server-Zentren zum Einsatz kommt, oder Zynq, der beispielsweise in Kameras eingesetzt wird, zu nennen. Die neuen Produkte haben Xilinx ein deutliches Umsatzwachstum von 21 Prozent beschert.
Dabei gilt: Der Einsatz von FPGAs bietet großes Potential, um die Leistung darauf basierender Anwendungs-Software signifikant zu beschleunigen. Denn die Chips können, nachdem sie produziert wurden, weiter programmiert und damit optimal für die jeweilige Anwendung angepasst werden. Damit sind FPGAs für fast alle Branchen einsetzbar.
Da die programmierbaren Chips vielseitig einsetzbar sind, ist Xilinx an vielen der Halbleiter-Trends beteiligt. Beispielsweise in der Cloud: Für spezielle KI-Berechnungen könnte der Chip gut einsetzbar sein. Mittlerweile bieten Alibaba, Amazon, Baidu und Huawei in ihren Server-Centren Cloud-Lösungen an, die auf Xilinx FPGAs basieren.
Ein Chip-Hersteller, der direkt an allen großen Trends beteiligt ist und dessen neue Produkte deutliches Wachstum aufzeigen, sollte im SOX (Philadelphia Halbleiter Sektorindex) vorne mitspielen. Doch seit Mitte Oktober kann Xilinx nicht mehr mithalten. Bekannte Namen wie beispielsweise Intel bestimmen seitdem das Tempo im SOX. Xilinx bleibt mit einem 2018er-KGV von 22 und einem KUV von 7 auch hinter dem Durchschnitt der Peergroup zurück.
Die Aktie des FPGA-Herstellers bietet damit deutliches Aufholpotential. DER AKTIONÄR rät die Gewinne der laufenden Empfehlung laufen lassen und den Stopp bei 42,00 Euro beachten.