Chipaktien erlebten im ersten Quartal eine beeindruckende Erholung. Am Freitag schloss der Halbleitersektor sein bestes Quartal seit 2020 ab. Viele Halbleiteraktien schnitten im ersten Quartal trotz schwieriger Marktbedingungen gut ab, da Investoren auf der Suche nach Sicherheit inmitten des Chaos im Bankensektor in die Chip-Branche strömten.
Halbleiter sind die Basis für nahezu jede technologische Weiterentwicklung auf dem Planeten, von Elektrofahrzeugen bis hin zu Automatisierung, Computern und medizinischen Geräten. Die Branche litt in den letzten Jahren unter den Covid-19-Lockdowns, die die Lieferketten einschränkten.
Trotzdem erholten sich diese Aktien zu Beginn des Jahres, da mit China eine der größten Weltwirtschaften wieder öffnete, die Anleiherenditen zurückgingen und Anleger darauf setzten, dass der Abverkauf im Sektors seinem Ende zugeht.
Doch die Auswahl geeigneter Halbleiter-Aktien bleibt schwierig. Der Satori Fund betrachtet den Sektor als "gemischte Tüte". Er sieht Halbleiteraktien, die stärker an die Wirtschaft gebunden sind - wie Industrie und Automobile - schlechter positioniert für die kommenden Monate im Vergleich zu Aktien, die an generative KI und angeschlagene Verbraucherbereiche, wie den PC-Markt, gebunden sind.
Nvidia dominiert
Dan Niles vom Satori Fund betrachten Nvidia trotz seiner hohen Bewertung als dominierendes KI-Unternehmen. Andererseits ist Intel, einer der "am meisten gehassten Halbleiter", günstig bewertet. Die Aktie erlitt im letzten Jahr einen herben Rückschlag, aber Niles erwartet, dass das Mikroprozessorgeschäft von der KI-Adoption profitieren wird.
CFRA-Analyst Angelo Zino empfiehlt Anlegern, ihre KI-Investitionen auszubauen, um den Trend in seinen frühen Phasen zu nutzen. Er favorisiert Marvell und Broadcom, da die beiden Unternehmen unabhängig vom Gewinner des KI-Krieges von der steigenden Nachfrage nach Chips für die Konnektivität profitieren werden, da Server mehr GPUs benötigen.
Infineon auch am Start
Trotz seiner zyklischen Natur dürfte der Umstieg auf Elektrofahrzeuge dem Automobil-Halbleitermarkt kurzfristig zugutekommen, sagt Brenner. Dies sollte die Aktien von Infineon stützen, wobei der Fokus des Unternehmens auf erneuerbaren Energien und einer belastbaren elektrischen Infrastruktur ebenfalls das Geschäft antreibt. „Die Wette besteht darin, dass das mittelfristige strukturelle Wachstum, das wir von Elektrofahrzeugen erhalten, die kurzfristigen zyklischen Risiken rechtfertigt, die wir eingehen, indem wir in Auto-Halbleiter investieren“, erklärt er.
Trotz der starken Erholung steht der Halbleitersektor auch künftig vor Herausforderungen. Dennoch bieten einige Werte aus der Branche interessante Anlagechancen. Von der Auswahl der Experten befinden sich Nvidia, Infineon, Broadcom und Intel auch auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.
Gewinne sind immer möglich – es kommt einfach nur auf den richtigen Einstiegszeitpunkt und die passende Strategie an. Fundierte Anhaltspunkte für den optimalen Einstieg kann die Charttechnik liefern. Der Technische Analyst Timo Nützel veröffentlicht mehrfach pro Woche eine neue Ausgabe.