Die großen chinesischen Indizes haben zum Wochenstart die Rallye vom Freitag fortgesetzt und den größten Zugewinn seit zwei Jahren gefeiert. Die Börsianer honorieren die Pläne der Regierung, die neue Maßnahmen zur Unterstützung des Marktes ergriffen hat. Der DAX notiert kurz vor dem Handelsstart oberhalb von 11.600 Punkten.
Der Shanghai-Composite verzeichnete am Nachmittag einen Zuwachs von vier Prozent und damit den besten Tag seit März 2016, so der chinesische Finanzdatenanbieter Wind Information. In Shenzen geht es um 4,5 Prozent nach oben, der Hang Seng klettert um 2,4 Prozent. Am Freitag hatte Peking neue Maßnahmen angekündigt, um die schwächelnde Konjunktur wieder anzukurbeln, die unter dem Handelskrieg mit den USA leidet.
Skepsis im Markt
Ein Marktbeobachter äußerte sich jedoch skeptisch über die jüngste Rallye der chinesischen Aktien. "Letztendlich werden am Ende des Tages die Fundamentaldaten immer noch die Oberhand behalten", sagte Vasu Menon, Vice President of Group Wealth Management bei der OCBC Bank am Montagmorgen. Menon wies darauf hin, dass es anhaltende Bedenken über den Handelskrieg Pekings mit Washington gebe. "Es sieht nicht so aus, als würde es irgendwann bald enden", sagte er.
DAX vor starker Eröffnung
Die Nachrichten aus China beflügeln auch den deutschen Aktienmarkt. Der notiert zur Stunde etwa 100 Zähler höher als noch am Freitag. Der nächste Widerstand wartet bei 11.726, dem Verlaufstief von März. Wietere Hürden liegen bei 11.800 und 11.841.
Die Woche verspricht aber weiterhin Volatilität. Italien- und Saudi-Arabien-Krise lasten ebenso auf den Kursen wie der Handelskrieg und die Zinsangst. Möglicherweise hilft die Berichtssaison den Märkten unter die Arme: Amazon, Microsoft, BASF und Deutsche Bank sind nur ein paar Großkonzerne, die ihre Zahlen veröffentlichen.
Geduld bewahren!
Der Markt erweckt den Eindruck, als ob er auf der Suche nach dem Boden ist. Bis es aber so weit ist, werden die Anleger noch einige heiße Tage überstehen müssen. Für Trader ist es zurzeit deshalb sehr schwierig zu handeln. DER AKTIONÄR empfiehlt daher die Füße still zu halten.