Es ist die chinesische Biotech-Entdeckung der letzten Monate: BeiGene hat dank des großen Deals mit Celgene auf sich aufmerksam gemacht und eine Rallye von 300 Prozent in den letzten 52 Wochen auf das Börsenparkett gezaubert. Und die Kooperation trägt erste Früchte: Die chinesischen Zulassungsbehörde CFDA erteilten dem Biotech-Hot-Stock nun eine Zulassungserweiterung für den Celgene-Kassenschlager Revlimid.
Der BeiGene-Vorstandsvorsitzende John V. Oyler bekräftigt das enorme Potenzial des Krebsmittels: "Revlimid ist ein wichtiger Bestandteil unserer Geschäfts- und Entwicklungspläne in China, wo wir unser Produktportfolio und unsere Kommerzialisierung weiter vorantreiben." Revlimid ist in einer anderen Indikation bereits seit 2013 erhältlich. Nun darf das Medikament auch gegen neu diagnostizierte Multiple Myelome zum Einsatz kommen. Wie wichtig die Einführung des Krebs-Präparates für BeiGene ist, zeigt die erwartete Umsatzentwicklung von Revlimid bei Celgene, die einen Großteil davon in den USA und Europa erlösen werden. 2018 rechnen Experten mit einem Umsatz von 9,4 Milliarden Dollar. Bis 2021 wird dem zuletzt arg gebeutelten US-Biotech ein Revlimid-Potenzial von 13 Milliarden Dollar nachgesagt.
Celgene 2.0
Allein die Tatsache, dass BeiGene neben Revlimid auch weitere Kassenschlager wie Vidaza oder Abraxane künftig in China vertreiben soll, schürt jede Menge Fantasie. Nicht minder interessant ist die hauseigene Pipeline der Chinesen.
Die Börse bewertet das Unternehmen mittlerweile mit gut acht Milliarden Dollar. Langfristig ist allerdings aufgrund der unfassbar breiten und hochinteressanten Pipeline noch mehr drin. Investierte Anleger geben kein Stück aus der Hand. Neueinsteiger warten nach der fulminanten Rallye größere Kursrücksetzer bei der BeiGene-Aktie ab. Generell gilt: Auftrag limitieren oder zu den Öffnungszeiten der US-Börsen handeln, um große Kursspannen zwischen Geld- und Briefkursen zu vermeiden.