Schon seit längerem wurde über ein IPO von Cheplapharm spekuliert, am Montag hat der Arzneimittelkonzern seine Pläne nun veröffentlicht. Mit den Mitteln aus dem Börsengang, der im ersten Quartal stattfinden soll, will das Unternehmen unter anderem einen Teil seines milliardenschweren Schuldenbergs zurückzahlen.
Das Familienunternehmen aus Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern betreibt keine eigene Arzneimittel-Forschung, sondern hat sich auf den Erwerb von Produkten spezialisiert, deren Patentschutz ausgelaufen ist. Dafür hat Cheplapharm bislang rund 3,3 Milliarden Euro investiert und 125 Produkte von Konzernen wie AstraZeneca, Roche und Sanofi erworben.
In den ersten neun Monaten setzte das Unternehmen 793 Millionen Euro um, was gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Plus von 60 Prozent bedeutet. Das EBITDA stieg von 335 Millionen auf 481 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr 2021 rechnet das Management mit einem Umsatz von einer Milliarde Euro.
Beim Börsengang in Frankfurt will Cheplapharm neue Aktien im Wert von 750 Millionen Euro ausgeben. Die frischen Mittel plant das Unternehmen für weitere Zukäufe einzusetzen. Außerdem soll ein Teil der 2,5 Milliarden Euro Schulden getilgt werden.
Bereits im Frühjahr 2021 war über ein IPO des Pharma-Konzerns spekuliert worden. Einschließlich Schulden war damals die Rede von einer Bewertung zwischen zehn und zwölf Milliarden Euro.
Noch hat Cheplapharm keinen Wertpapierprospekt veröffentlicht. Auch in welchem Umfang die Eigentümer bestehende Aktien platzieren wollen, ist noch nicht bekannt. Sobald ausreichend Informationen vorliegen, wird DER AKTIONÄR eine Bewertung des IPO-Kandidaten vornehmen.