Kaum eine Aktie weist im aktuell angeschlagenen Marktumfeld eine so hohe Relative Stärke auf wie Mastercard. Doch der charttechnische Ausbruch ist dem Titel immer noch nicht gelungen.
Die Voraussetzungen für weiter steigende Kurse sind da. Doch der aktuelle Seitwärtstrend hat sich für die Aktionäre der Kreditkartenanbieter längst zur anstrengenden Geduldsprobe entwickelt. Mehrere Male sah es schon so aus, als ob der Ausbruch auf ein neues Allzeithoch gelänge – doch jeder Sprung über den Widerstand bei 95 Dollar erwies sich als Fehlsignal. Positiv: Der seit Herbst gültige Aufwärtstrend ist nach wie vor intakt.
Doch lange wird der Seitwärtstrend nicht mehr dauern, meinen 35 Analysten, die die Aktie des zweitgrößten Kreditkartenanbieters beobachten. Sie stufen Mastercard mit „Kaufen“ ein. Acht Experten sagen „Halten“, nur zwei Analysten empfehlen den Anlegern, sich von ihren Anteilscheinen zu trennen.
Zu den Bullen zählt Dan Perlin. Der Analyst von RBC Capital Markets stuft Mastercard weiterhin mit „Outperformer“ ein, das Kursziel sieht er bei 108 Dollar.
Kaufsignal voraus?
Mastercard bietet eine tolle Story. Ein Grund ist das stetige Wachstum in den Schwellenländern, wo das Bezahlen mit Bargeld aus der Mode kommt. Ein weiterer Grund ist die Öffnung Chinas – ein Multimilliardenmarkt für die Kreditkartenfirmen. Beim dritten Grund braucht man Geduld: Einige Experten erwarten die Abschaffung des Bargeldes, aber nicht heute, nicht morgen, wohl erst übermorgen. Stattdessen werden wir nur noch mit dem Smartphone bezahlen, so die Vision. Mastercard ist mit dem Masterpass sehr gut aufgestellt. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kursziel von 110 Euro, der Stopp sollte bei 66 Euro platziert werden.