E.on und vor allem RWE kannten gestern kein Halten. Kein Wunder, schließlich dürfen die Versorger auf satte Schadensersatzzahlungen hoffen. Viele Anleger hoffen, dass damit nun endlich die Trendwende eingeläutet wurde. Charttechnisch deutet zumindest bei einer Aktie einiges darauf hin.
Der Sieg RWEs vor dem Bundesverwaltungsgericht hat gestern ordentliche Spuren hinterlassen. Zeitweise schoss die RWE-Aktie über sechs Prozent in die Höhe. Am Ende des Handelstages blieb immerhin noch ein Plus von gut fünf Prozent. Im Windschatten zog auch die Aktie des Konkurrenten E.on an, da das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts als Musterurteil für die ähnlichen Gerichtsprozesse der Konkurrenz dienen dürfte, sprich auch diese mit Schadensersatzzahlungen rechnen dürfen.
Zahlreiche Kaufsignale
Durch den Kurssprung hat sich das Chartbild der RWE-Aktie massiv aufgehellt. Die Aktie ist über den wichtigen horizontalen Widerstand bei 26 Euro gestiegen. Zudem hat sie gleich mehrere wichtige Durchschnittslinien überwunden. Zu guter Letzt ist auch noch der mehrmonatige Abwärtstrend überwunden worden. Damit hat die RWE-Aktie gleich mehrere klare Kaufsignale generiert. Gut Möglich, dass angesichts dieses massiven Rückenwinds bald wieder das Jahreshoch von 28,99 Euro anvisiert wird.
Jetzt zählt’s
E.on hat gestern zwar nicht ganz so stark zugelegt wie RWE. Knapp drei Prozent Plus waren es aber auch beim Branchenprimus. Die Aktie ging letztlich bei 13,51 Euro aus dem Handel. Charttechnisch befindet sich die Aktie damit auf einem extrem spannenden Kursniveau. In diesem Bereich verläuft nicht nur eine wichtige horizontale Marke, sondern auch die 38-Tage-Linie und die 90-Tage-Linie. Gelingt der nachhaltige Sprung über diese drei Chartmarken, wäre der Weg frei bis in den Bereich von 14,25 Euro. Andernfalls drohen dagegen wieder Rücksetzer bis unter 13 Euro.
Einschätzung bestätigt
DER AKTIONÄR hat gestern bereits betont, dass RWE kurzfristig zu bevorzugen ist. Dass bestätigt auch der Blick auf die Chartbilder der deutschen Versorger-Aktien. Mittel- bis langfristig ist E.on dagegen aufgrund der besseren Gesamtkonstitution des Konzerns weiterhin die erste Wahl.