Die Commerzbank-Aktie kann am Donnerstagnachmittag im freundlichen Gesamtmarkt moderat zulegen. Nach den Verlusten der vergangenen Wochen arbeitet sie nun an einer Bodenbildung im Bereich von 6,20 Euro. Eine Stabilisierung wäre wichtig, denn der Abstand zum Stoppkurs des AKTIONÄR ist zuletzt deutlich geschrumpft.
Zum Handelsstart am Donnerstagmorgen hieß es für die Commerzbank-Aktionäre zunächst bangen: Gegen 9.15 Uhr ist der Kurs kurzzeitig bis auf 6,08 Euro eingeknickt – der tiefste Stand seit Anfang Februar. Eine gute halbe Stunde später drehte die Aktie jedoch wieder ins Plus und erreichte am Mittag bei 6,30 Euro ich bisheriges Tageshoch. Am Nachmittag notiert sie noch rund ein halbes Prozent fester bei 6,23 Euro.
In diesem Bereich arbeitet der Kurs seit Anfang Juni an einer Bodenbildung, nachdem die CoBa-Aktie seit ihrem Jahreshoch bei 8,26 Euro von Ende April rund ein Viertel an Wert eingebüßt hatte. Wichtig wäre, dass die horizontale Unterstützung im Bereich von 6,10 Euro nicht nachhaltig unterschritten wird – andernfalls droht ein erneuter Test des Mehrjahrestiefs von Ende Dezember bei 5,50 Euro. DER AKTIONÄR hat die laufende Trading-Empfehlung für die Commerzbank daher mit einem Stoppkurs bei 6,00 Euro abgesichert.
Der Vorsprung schwindet
Auch wenn dieser bislang unverletzt bliebt, hat sich das Chartbild zuletzt spürbar eingetrübt. Noch Ende April konnte die Commerzbank-Aktie ein Plus von über 30 Prozent seit Jahresanfang vorweisen und zählte damit zu den Top-Performern im Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks. Inzwischen ist der Vorsprung jedoch auf knapp acht Prozent geschrumpft. Zudem wurde der seit dem Jahreswechsel gültige Aufwärtstrend im Zuge des aktuellen Rücksetzers gerissen.
Der Versuch einer Bodenbildung ist zumindest ein Hoffnungsschimmer. Spürbar aufhellen würde sich die Lage jedoch erst mit einer Rückeroberung des Widerstands bei 6,80 Euro sowie der 200-Tage-Linie bei 7,46 Euro. Ohne Unterstützung durch positive fundamentale News dürfte dies jedoch schwer werden.
Zuletzt hatte stattdessen die entweichende Übernahmefantasie auf dem Kurs gelastet. Laut Medienberichten soll sich nach Unicredit inzwischen auch ING von möglichen Übernahmeplänen distanziert haben (DER AKTIONÄR berichtete).